Abstellungsstreit: Trainer für einheitliche Lösung

Abstellungsstreit: Trainer für einheitliche Lösung

Südamerikanische Fußball-Nationaltrainer haben eine einheitliche Regelung für die Abstellung ihrer Spieler zur WM-Qualifikation verlangt.

Hintergrund ist die Weigerung der Premier-League-Clubs, Spieler in Länder abzustellen, die auf der Roten Corona-Liste der britischen Regierung stehen. Brasilien fehlen daher in den momentanen Partien neun Spieler aus der Premier League, außerdem musste der Rekordweltmeister zwei aus Russland nachnominierte Profis wieder zurückschicken.

Brasiliens Coach Tite hat deswegen laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung «Folha de S. Paulo» vom Samstag (Ortszeit) mit Chiles Trainer Martín Lasarte gesprochen. «Er sagte mir: ‚Es ist absurd, was sie mit uns machen. Alle müssen gleichberechtigt ihre Sportler zur Verfügung haben’», zitierte das Blatt Tite, der mit seinem Team zuletzt 1:0 in Chile gewann.

Nächster Gegner war am Sonntagabend in São Paulo der große Rivale Argentinien, in der Nacht zu Freitag folgt in Recife die Partie gegen Peru. Er hoffe auf gesunden Menschenverstand, sagte Tite und betonte: «Wir haben nicht die gleichen Voraussetzungen, um uns auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten.»

Zuvor hatte der argentinische Trainer Lionel Scaloni auch im Hinblick darauf, dass im Oktober wieder drei Spiele in der südamerikanischen WM-Qualifikation anstehen, eine Lösung gefordert. Nach den derzeitigen Partien müsse es eine Sitzung geben, um zu sehen, was getan werden könne. «Ich kann mir vorstellen, dass Maßnahmen ergriffen werden», sagte Scaloni. «Das kann nicht so weitergehen. So kann man nicht konkurrieren. Ich verstehe die anderen Teams, und sie haben die maximale Unterstützung.»

Argentinien geht davon aus, in allen drei aktuell anstehenden WM-Qualifikationsspielen auf seine England-Profis wie Emiliano Martínez und Emiliano Buendía zählen zu können. Deren Club Aston Villa hatte angekündigt, dass die beiden Profis nur die ersten beiden Spiele bestreiten könnten. Damit würden sie gegen Bolivien in der Nacht zum Freitag fehlen.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte alle Ligen und Clubs vor dem momentanen Länderspielfenster dazu aufgerufen, ihre Spieler abzustellen. Spaniens Liga hatte sich dagegen gewandt, dass der laufende Abstellungszeitraum für Südamerika um zwei auf elf Tage verlängert worden war.