Bericht: Japans Kosten für Olympia geringer als erwartet

Bericht: Japans Kosten für Olympia geringer als erwartet

Japans Kosten für die diesjährigen Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio sind angeblich geringer ausgefallen als erwartet.

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, fielen angesichts des coronabedingten Zuschauerausschlusses unter dem Strich mindestens 150 Milliarden Yen (rund 1,2 Milliarden Euro) weniger an Kosten an als erwartet. Die durch die weitgehende Abwesenheit von Zuschauern möglich gewordenen Kürzungen unter anderem bei den Mitarbeiterkosten hätten die Verluste bei den Eintrittskarten in Höhe von geschätzt rund 90 Billionen Yen «mehr als kompensiert», hieß es.

Dies bedeute, dass wahrscheinlich auf den Steuerzahler doch keine zusätzlichen Belastungen zukommen. Die Gesamtkosten für die Spiele, die sich das Organisationskomittee, die Zentral- sowie die Stadtregierung von Tokio untereinander aufteilen, könnten sich am Ende auf weniger als 1,5 Billionen Yen (11,7 Mrd Euro) belaufen, hieß es weiter. Die Olympia-Macher hatten im Dezember 2020 die offiziellen Ausgaben in Folge der coronabedingten Verschiebung der Spiele um ein Jahr noch auf 1,64 Billionen Yen veranschlagt, was mehr als das Doppelte gegenüber den Plänen bei der Vergabe der Spiele im Jahr 2013 ist.

Angesichts des nahezu vollständigen Wegbrechens der geplanten Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten war es zu einem Gerangel darüber gekommen, wer für die daraus resultierenden Verluste aufkommen soll. Für den Fall, dass das Organisationskomitee am Ende rote Zahlen schreibt, müsste grundsätzlich die Stadtregierung von Tokio für den Ausgleich des Defizits aufkommen, hieß es weiter. Sollten die Mittel nicht ausreichen, würde die Zentralregierung Geld zuschießen. Bis Ende dieses Jahres wollen alle drei beteiligten Seiten eine Einigung über die Aufteilung der Kosten erzielen.

Laut einer im Vorfeld veröffentlichten Studie der Universität Oxford sind die Spiele in Tokio die teuersten in der Geschichte der Sommerspiele. Das Internationale Olympische Kommitee (IOC) hatte die Berechnung aber zurückgewiesen, weil zum Beispiel staatliche Ausgaben für die Infrastruktur nicht allein den Spielen zugute kämen.