Bittere Schlappe für Friedrich: Zwölfter in Sigulda

Bittere Schlappe für Friedrich: Zwölfter in Sigulda

Der schier Unbezwingbare hat sich selbst bezwungen. Nach 22 Siegen hintereinander musste Bob-Dominator Francesco Friedrich am Neujahrstag in Sigulda eine bittere Niederlage hinnehmen und sich mit Platz zwölf begnügen.

Ausgerechnet beim Start patzte das Duo Friedrich/Alexander Schüller zweimal schwer. Da auch Johannes Lochner/Paul Krenz als Sechste und Christoph Hafer/Issam Ammour als Zehnte weit weg von den Spitzenpositionen waren, gab es im deutschen Lager lange Gesichter.

Anders bei Rotislaw Gaitjukewitsch. Dem Russen gelangen mit Anschieber Michail Mordasow zwei sehr gute Fuhren und damit der erste Weltcup-Erfolg seiner Karriere. Bislang standen zwei dritte Plätze in seiner Erfolgschronik.

Als Friedrich nach seinem zweiten Lauf ins Ziel kam, schlug Bundestrainer René Spies die Hände über dem Kopf zusammen. Solch fehlerbehaftete Fahrten kannte er von seinem Vorzeigepiloten bislang noch nicht. Friedrich verlor den Wettkampf trotz bester Startzeiten genau am Start. «Wir haben zweimal das Starteck mitgenommen. Im ersten Lauf dachten wir, nur Alex sei zu weit gelaufen. Im zweiten Versuch sind wir kürzer gegangen, das hat auch nicht funktioniert», berichtete Friedrich. Danach war das Rennen auf dieser Bahn, wo es besonders auf den Start ankommt, für ihn gelaufen.

Zumal Friedrich, wohl im Bemühen, noch das Beste aus der Situation zu machen, auch viele ungewohnte Fahrfehler unterliefen. «Das geht alles ein bissel besser, das war nicht die Wucht», gestand der für Oberbärenburg startende Pirnaer. «Dann ist das halt mal so, und man wird durchgereicht», sagte Friedrich zerknirscht.

Ob dieses Rennen bereits eine Vorentscheidung in Sachen Olympia-Anschieber war, wird der Sonntag zeigen. Dann startet Friedrich mit Thorsten Margis, der ihn auch beim Olympiasieg vor vier Jahren anschob. Schüller und Margis liefern sich ein Duell um den Platz hinter Friedrich im Zweier.

«Man muss schon auf absolutem Topniveau starten und bobfahren, um in diesem Feld vorn zu sein. Es ist ein Warnschuss für uns gewesen», sagte Spies auch mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in Peking.

Von Gerald Fritsche, dpa