DOSB: Keine Kampfabstimmung über Hörmann-Nachfolge gewünscht

DOSB: Keine Kampfabstimmung über Hörmann-Nachfolge gewünscht

Die neue Führungskraft des Deutschen Olympischen Sportbundes soll auf der Mitgliederversammlung am 4. Dezember möglichst nicht in einer Kampfabstimmung gewählt werden.

Diesen Wunsch bekräftigten die Vertreter der Spitzensportverbände, Landessportbünde und Verbände mit besonderen Aufgaben am Dienstag. Ziel sei es, eine Persönlichkeit zu finden, die von allen Interessengruppen des Sports getragen werde.

Die Auswahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin von DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der nach heftiger Kritik vorzeitig aus dem Amt scheidet, obliegt einer Findungskommission unter der Leitung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Nach Angaben von Jörg Ammon, Sprecher der Landessportbünde, sei aber nicht ausgeschlossen, dass es auch zwei oder drei Kandidaten beziehungsweise Kandidatinnen geben könne.

Wahlen für ein Jahr

Die künftige DOSB-Spitze – insgesamt sind sechs Plätze im Präsidium neu zu besetzen – wird zunächst nur für ein Jahr gewählt. Das Ressortprinzip im Führungsgremium soll künftig abgeschafft werden, um besser und schneller auf Herausforderungen reagieren zu können. Dazu bedarf es einer Satzungsänderung. Ende kommenden Jahres steht dann die turnusmäßige Mitgliederversammlung mit der Wahl des Präsidiums bis 2026 an.

Neben personellen Veränderungen an der Spitze genieße die Lösung von inhaltlichen und strukturellen Problemen oberste Priorität. Dazu wurde ein Zwölf-Punkte-Plan erarbeitet, der am vergangenen Wochenende intensiv mit dem Vorstand und Präsidium des DOSB erörtert wurde und nun mit den Mitgliedsorganisationen und Verbändegruppen diskutiert werden soll.

Bis Ende Oktober sollen die inhaltlichen Vorschläge festgezurrt und dann auf der Mitgliederversammlung als Anträge eingebracht werden. Dazu gehören Themen wie der Schutz vor Gewalt im Sport, der Kinder-, Jugend- und Schulsport, die Sichtung und Entwicklung von Talenten sowie der Anti-Doping-Kampf. Alle Beteiligten seien sich darin einig, dass von der Mitgliederversammlung «ein Zeichen des Aufbruchs» ausgehen müsse.