Frauen-Vierer fährt auch bei der Bahnrad-EM zu Gold

Frauen-Vierer fährt auch bei der Bahnrad-EM zu Gold

Die deutschen Verfolgerinnen fahren nach der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen weiter in der Erfolgsspur.

Bei den Bahnradsport-Europameisterschaften in Grenchen siegte die Mannschaft mit den Tokio-Olympiasiegerinnen Lisa Brennauer (Durach), Franziska Brauße (Eningen), Mieke Kröger (Bielefeld) und Nachwuchsfahrerin Laura Süßemilch (Aulendorf) und sorgte am zweiten EM-Tag für die erste Goldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer.

Auch ohne die nach einem Mountainbike-Unfall verletzte Olympiasiegerin Lisa Klein aus Erfurt war das Quartett das Maß der Dinge und schlug im Finale in 4:13,489 Minuten Italien (4:20,923). Bis zur Hälfte der 4000 Meter lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe Mieke Kröger das deutsche Team entscheidend nach vorn brachte. Nach Bestzeit in der Qualifikation am Dienstag holten Brennauer & Co. in der Zwischenrunde die Niederlande ein und kamen ohne Probleme in den Endlauf.

«Sind ruhig geblieben»

«Die Italienerinnen sind volles Risiko gegangen und haben lange dagegen gehalten. Wir sind ruhig geblieben und haben den Lauf sicher nach Hause gefahren», sagte Bundestrainer Andre Korff. Der nach Tokio verjüngte Männer-Vierer mit Felix Groß (Leipzig), Tobias Buck-Gramcko (Göttingen), Nicolas Heinrich (Chemnitz) und Theo Reinhardt (Berlin) verpasste um 0,022 Sekunden hauchdünn im kleinen Finale gegen Großbritannien (3:55,595) die EM-Bronzemedaille. Insbesondere in der Zwischenrunde zeigte die neu formierte Mannschaft in 3:52,043 Minuten ihr Potenzial. Die Goldmedaille ging an Dänemark (3:51,382).

Für Groß, der ab 2022 als Straßen-Profi für drei Jahre zum World-Tour-Team UAE Emirates wechselt, ist die EM der Saisonabschluss. In der Einerverfolgung am Donnerstag zählt der 23-Jährige zu den Mitfavoriten. «Die möchte ich mit der Belastung von der Straße mitnehmen», sagte Groß, der danach seine Saison beendet und auf die Weltmeisterschaft in Roubaix (20. bis 24. September) verzichtet. Ob der dreifache U23-Europameister nächstes Jahr auf die Bahn zurückkehren kann, ist offen.

«Das entscheidet allein das Team», sagte Groß. Im 1000-Meter-Zeitfahren belegte der ehemalige Weltmeister Joachim Eilers aus Chemnitz in 1:00,265 Minuten den vierten Platz. Der Cottbuser Anton Höhne wurde bei seinem EM-Debüt Sechster in 1:00,425 Minuten. Der EM-Titel ging an den Niederländer Jeffrey Hoogland (58,016). «Meine Zeit ist leider nichts mehr wert. Die internationale Entwicklung über die 1000 Meter ist brutal», sagte Eilers.