Freestyle-Weltmeisterin in Belarus zu Geldstrafe verurteilt

Freestyle-Weltmeisterin in Belarus zu Geldstrafe verurteilt

Die belarussische Freestyle-Skiweltmeisterin Alexandra Romanowskaja ist Angaben der Opposition zufolge in ihrer Heimat vorübergehend festgenommen und später zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Die 25-Jährige müsse ein Bußgeld in Höhe von 90 Tagessätzen zahlen, teilte die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) mit. Dazu veröffentlichte die Organisation ein Foto, das Romanowskaja offenbar in Freiheit zeigt.

Die Sportlerin soll am 10. November nach einem Training aufgegriffen und festgesetzt worden sein. Die Verurteilung erfolgte BSSF-Angaben zufolge im Zusammenhang mit angeblichen Verstößen bei einer Demonstration. Romanowskaja, die 2019 Sportlerin des Jahres in Belarus war, war in den vergangenen Monaten auch als Kritikerin des autoritären Machthabers Alexander Lukaschenko in Erscheinung getreten. Sie hatte bei den Freestyle-Skiweltmeisterschaften 2019 in Park City in den USA die Goldmedaille gewonnen.

Seit den als gefälscht geltenden Präsidentenwahlen im vergangenen Jahr geht Lukaschenkos Machtapparat hart gegen Oppositionelle und Andersdenkende vor. Auch kritische Sportlerinnen und Sportler wurden immer wieder Opfer von Repressionen. Beobachter hatten zuletzt eine Zunahme «totalitärer» Tendenzen in der Ex-Sowjetrepublik beklagt.

Für großes internationales Aufsehen sorgte im Sommer auch der Fall der belarussischen Leichtathletin Kristina Timanowskaja, die nach Kritik an Sportfunktionären ihres Landes offenbar von den Olympischen Spielen in Tokio entführt werden sollte. Nach mehreren Tagen voller Ungewissheit floh die junge Sprinterin damals nach Polen.