Führungskrise im DOSB: Hörmann will in Tokio dazu schweigen

Führungskrise im DOSB: Hörmann will in Tokio dazu schweigen

DOSB-Präsident Alfons Hörmann will bis zum Ende der Olympischen Spiele in Tokio keine Stellungnahmen zur Führungskrise im Dachverband abgeben.

«Ich werde keine weiteren Antworten zur nationalen Sportpolitik geben, weil wir hier in Tokio nichts anderes als die Unterstützung des Team D im Auge haben», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes bei der ersten deutschen Pressekonferenz im olympischen Dorf.

Schwere Vorwürfe

In einem angeblich von Mitarbeitern des DOSB anonym verfassten Briefes waren besonders gegen Hörmann schwere Vorwürfe erhoben worden. Im Zuge dieser Führungskrise hatte der 60 Jahre alte Wirtschaftsmanager angekündigt, im Dezember auf der Mitgliederversammlung des DOSB nicht mehr für das Spitzenamt zu kandidieren.

Dass er trotzdem die Rolle des Teamchefs in Tokio übernommen hat, wurde von verschiedener Seite kritisiert. «Wir haben im Team darüber diskutiert und sind zum klaren Entschluss gekommen, dass wir in der Aufstellung nach Tokio reisen, wie es Wochen und Monate geplant war, weil wir keine weiteren Beeinträchtigungen sehen», sagte Hörmann. «Wir wollen und werden unsere Verantwortung wahrnehmen.»

Viele vollständig geimpft

95 Prozent der rund 430 deutschen Olympia-Athleten gehen bei den Tokio-Spielen vollständig geimpft an den Start. Wie Hörmann mitteilte, habe für die Mediziner und das Funktionsteam des DOSB sogar eine Corona-Impfpflicht bestanden. Dies hätten weder die Japaner noch das Internationale Olympische Komitee vorgegeben.

«Aber wir wollten damit auch unseren besonderen Respekt vor den Bürgern und dem Gastgeber in Tokio zeigen und klar signalisieren: Wir tun alles dafür, damit die Spiele sicher und verantwortungsvoll umgesetzt werden können», erklärte Hörmann.