Gang vor Cas: Unterstützung für Prothesenspringer Rehm

Gang vor Cas: Unterstützung für Prothesenspringer Rehm

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes unterstützt die gerichtlichen Bemühungen von Prothesen-Weitspringer Markus Rehm um einen Olympia-Start.

«Markus Rehm hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er sich als paralympischer Athlet fühlt, der aus einem inklusiven Ansatz heraus als paralympischer Athlet bei einem olympischen Event starten möchte. Er findet da meine persönliche Unterstützung», sagte Friedhelm Julius Beucher bei der Vorstellung des deutschen Kaders für die Paralympcis vom 24. August bis 5. September in Tokio.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte Rehm dem Deutschen Olympischen Sportbund zur Nominierung für die Teilnahme an den Spielen in gesonderter Wertung vorgeschlagen. Der DOSB meldete Rehm dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Mitglied der deutschen Olympia­Mannschaft, wie Beucher bestätigte. Das IOC reichte den Fall dann weiter an den Leichtathletik-Weltverband, doch World Athletics erklärte Rehm für nicht startberechtigt und berief sich dabei auf Regel 6.3.4, laut der die Prothese ein mechanisches Hilfsmittel ist. Der Sportler muss nachweisen, ob ein Vor- oder Nachteil durch die Prothese besteht.

«Der Cas hat aber seinerseits entschieden, dass nicht der Athlet nachweisen muss, ob es ein Vor- oder Nachteil ist, sondern der Sportverband. Darum drückt sich meiner Meinung nach World Athletics, um da eine klare Antwort zu geben», kritisierte Beucher. Rehm trete nicht an, um «einem olympischen Athleten eine Medaille wegzunehmen, in dem er weiter springt. Er will außer Konkurrenz starten, das war von Anfang an sein Ansinnen», sagte Beucher.

Doch laut Klageschrift fordert der 32-Jährige, uneingeschränkt zum Weitsprung-Wettbewerb zugelassen zu werden, nur ersatzweise wird die Zulassung außer Konkurrenz oder in gesonderter Wertung verlangt. «Irgendwann muss man einfach den nächsten Schritt gehen, und das mache ich jetzt. Leider wird einem sonst nicht zugehört, und es verändert sich nichts», hatte Rehm, dem der rechte Unterschenkel fehlt, «Sport1.de» gesagt. Die Ad-hoc-Division des Cas für die Olympischen Spiele in Tokio lehnte die Befassung mit dem Fall ab. Deshalb soll der Cas entscheiden.