Hernandez zu Mittags-Hitze: «Aus Bundesliga gewohnt»

Hernandez zu Mittags-Hitze: «Aus Bundesliga gewohnt»

Fußball-Weltmeister Frankreich hat vor dem zweiten EM-Gruppenspiel am Samstag gegen Ungarn Respekt vor der Budapester Mittags-Hitze, doch Lucas Hernandez vom FC Bayern sieht in dem Nachteil dank seiner Bundesliga-Erfahrung einen Vorteil.

«Für viele ist es eine Umstellung. Wir trainieren extra zur Anstoßzeit um 15 Uhr, um uns daran zu gewöhnen», sagte er: «Aber ich bin es aus der Bundesliga gewohnt. In Deutschland spielen wir oft um 15.30 Uhr.» Auch in der französischen Ligue 1 werden meist fünf Spiele am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen, doch in der heimischen Liga spielen nur sechs von 26 Akteuren aus dem französischen Kader.

Da die Bundesliga meist Mitte Mai endet, ist Hernandez aber auch nicht die erwarteten Temperaturen von 33 Grad gewohnt. Und wie alle Kollegen nicht mehr die Anwesenheit von Zuschauern. «Es ist lange her, dass wir in einem vollen Stadion gespielt haben», sagte er ehrfürchtig: «Daran werden wir uns erst wieder gewöhnen müssen.»

Er selbst habe sich seit seinem Wechsel zum FC Bayern 2019 fußballerisch stark verbessert. «Bei Atlético Madrid haben wir eher taktisch defensiv gespielt. In München habe ich mich im Ballbesitz-Fußball und in der Offensive verbessert», sagte der Außenverteidiger. Im ersten EM-Spiel gegen Deutschland (1:0) habe man «davon noch nicht viel gesehen, weil ich viel in der Defensive gebunden war. In den nächsten Spielen wird man mich mehr in der Offensive sehen», versprach Hernandez.

Gegen Deutschland bereitete er aber bereits das entscheidende Eigentor von Mats Hummels vor. «Ich wollte den Ball einfach hart nach innen zu Kylian Mbappé spielen», sagte der 25-Jährige: «So haben wir es im Training geübt. Am Ende war es ein Eigentor. Aber so hat es sich trotzdem gelohnt.» Dass er kaum gejubelt habe, habe weder an Respekt für Deutschland gelegen noch am Missgeschick des Kollegen. «Wenn ein Tor gefallen ist, ist für mich die Aktion beendet», sagte Hernandez: «Also bin ich schnell in Position gegangen und habe mich auf den nächsten deutschen Angriff eingestellt.»