Kerber schlägt Krejcikova – 1:1 gegen Tschechien

Kerber schlägt Krejcikova – 1:1 gegen Tschechien

Mit einem Sieg gegen die French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova hat Angelique Kerber beim Billie Jean King Cup im ersten Gruppenspiel gegen Gastgeber Tschechien zum 1:1 ausgeglichen.

Die 33 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel bezwang in Prag die Weltranglisten-Dritte mit 6:7 (5:7), 6:0, 6:4. Zuvor hatte Andrea Petkovic gegen Marketa Vondrousova 1:6, 3:6 verloren. Damit fiel die Entscheidung im abschließenden Doppel. Kerber verwandelte nach 2:16 Stunden ihren ersten Matchball. Das zweite Gruppenspiel bestreiten die deutschen Damen am Dienstag (17.00 Uhr) gegen die Schweiz. Nur die Ersten der vier Gruppen erreichen das Halbfinale am Freitag.

«Es hat sich für mich heute bescheiden angefühlt auf dem Platz, aber sie hat es auch sehr, sehr gut gemacht», sagte Petkovic nach ihrer ernüchternden Niederlage in 1:15 Stunden und zollte ihrer Kontrahentin Respekt. «Sie hat den Ball so gut im Schläger gehabt. Es war einfach wahnsinnig schwierig für mich heute. Wenn es wichtig war, hat sie die Punkte gemacht», sagte die deutsche Nummer zwei.

«Horrorgruppe»

Schon vor dem spätabendlichen Showdown im Doppel blickte die 34 Jahre alte Darmstädterin auf die nächste schwere Aufgabe. Die Schweizerinnen treten mit Olympiasiegerin Belinda Bencic an und verfügen wie die Tschechinnen über ein starkes und ausgeglichenes Team. «Unsere Gruppe ist einfach die Horrorgruppe», sagte Petkovic und sprach von «schwierigen Herausforderungen», weil sie es als Tennisspielerinnen in einem regulären Turniermodus nicht gewohnt seien, «nach Niederlagen am nächsten Tag wieder spielen zu müssen».

Kerber ging mit der Hypothek des Gewinnen-Müssens in das Duell mit der diesjährigen Roland-Garros-Siegerin im Einzel und im Doppel. Sie lag schnell 0:3 zurück, kämpfte sich aber in das Match. Seit dieser Woche ist die 33 Jahre alte Kielerin als Nummer neun der Welt erstmals nach mehr als zwei Jahren wieder unter den Top Ten.

Selbstgespräch unterm Handtuch

Gegen die Ranglisten-Dritte Krejcikova vergab sie zwei Satzbälle, musste in den Tiebreak – und gab wie Petkovic wenige Stunden zuvor den ersten Durchgang mit einem Doppelfehler ab. Auch sie führte wie ihre Teamkollegin unter dem Handtuch ein kurzes Selbstgespräch. Doch statt zu hadern oder zu zweifeln, spielte Kerber konzentriert und ruhig weiter und entschied Satz zwei mit 6:0 für sich.

Krejcikova ließ sich an der Wade behandeln, die tschechischen Trompeter unter den knapp 10.000 Zuschauern sorgten für Länderspiel-Atmosphäre. Im dritten Durchgang entwickelte sich ein packendes Duell mit teilweise hochklassigen Ballwechseln. Zum 4:3 gelang Kerber das vorentscheidende Break.