Köln-Coach Baumgart über Super League: Nur Frage der Zeit

Köln-Coach Baumgart über Super League: Nur Frage der Zeit

Steffen Baumgart rechnet damit, dass die umstrittene Super League im Fußball kommt.

«Die Debatte um die Super League nimmt Fahrt auf, die Debatte ums Abschaffen von 50 plus 1 – wir diskutieren das alles so lange, bis wir es haben. Ich glaube: Es ist nur eine Frage der Zeit», sagte der Trainer des Bundesligisten 1. FC Köln im Interview der «Süddeutschen Zeitung» und ergänzte: «Die, die so eine Liga durchsetzen wollen, egal wie sich das Ganze am Ende schimpft, ob Superleague oder sonst wie, die werden einen Weg finden.»

Zuletzt hatten die drei Topclubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin mit dem Deutschen Bernd Reichart an der Spitze einen neuen Anlauf für eine europäische Super League gestartet. Das Superliga-Projekt war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. Die UEFA, die mit der Champions League den derzeit wichtigsten internationalen Clubwettbewerb organisiert, hatte massiven Widerstand geleistet.

Doch auch das Format der Königsklasse stößt Baumgart, der selbst für «altmodischen Fußball und Tradition» steht, auf. «Was ich nicht gut finde, ist die Regulierung der Wettbewerbe insgesamt: Eine Champions League muss eine Liga der Champions sein, nicht für Platz eins bis vier in Deutschland, England, Spanien, Italien. Dann ist es eine verkappte Super League», erklärte der 50-Jährige. Die AS Rom habe dieses Jahr die Conference League gewonnen, weil sie in der Europa League rausgeflogen war und «eine Etage tiefer weitermachen durften. Das funktioniert für mich nicht.»

Mit der Conference League, wo die Kölner an diesem Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) beim 1. FC Slovacko punkten müssen, gebe die UEFA «den Kleinen ein Bonbon. Aber sie bestätigt damit die Zweiklassengesellschaft zwischen den Reichen und denen, die keinen großen Namen haben. Ist das nicht sogar diskriminierend?», fragte er. Wenn die Europäische Fußball-Union (UEFA) diesen Wettbewerb für die kleinen Länder geschaffen habe, «dann muss sie auch erklären, dass sie selbst es ist, die diese kleinen Länder aus der Champions League ausgeschlossen hat. So muss man es sagen», meinte Baumgart.