Lob von Nadal – Tennisstar für Hanfmann zu stark

Lob von Nadal – Tennisstar für Hanfmann zu stark

Tennisstar Rafael Nadal verabschiedete den Qualifikanten Yannick Hanfmann mit ermunterndem Lob. Zwar blieb der 30-Jährige aus Karlsruhe in seinem Zweitrunden-Duell mit dem 20-fachen Grand-Slam-Turniersieger von einer Sensation weit entfernt.

Die Nummer 126 der Welt kämpfte aber wacker und zeigte beim 2:6, 3:6, 4:6 in der Rod-Laver-Arena in Melbourne eine Leistung, die auch aus Sicht des Weltklassespielers Anerkennung verdiente.

«Ich weiß, dass er gefährlich ist», würdigte der Spanier Hanfmann: «Ich denke, sein Tennis-Level war heute viel höher als seine Ranglistenposition.» Die 2:42 Stunden seien für ihn eine Herausforderung gewesen. «Ich denke, er hat großartiges Tennis gespielt, sehr aggressiv gespielt», meinte Nadal: «Es war überhaupt kein einfaches Match.»

Zehn von zwölf Deutschen raus

Hanfmann hatte alles versucht, damit sich das Duell zumindest besser anfühlte als die Niederlage in drei Sätzen bei den French Open 2019 in Paris. Mit ein wenig Abstand könne er wohl stolz auf sich sein, meinte Hanfmann, war aber doch hin- und hergerissen: «Jetzt gerade sitze ich hier, und ich weiß, ich habe ein ganz gutes Match gespielt, aber trotzdem ist es eine Niederlage», sagte er: «Heute habe ich schon das Gefühl gehabt, dass ich immer mal wieder dran war. Ich hatte aber gehofft, ihm ein bisschen näher zu kommen.»

Für zehn von anfangs zwölf deutschen Profis ist das Scheitern beim ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres schon besiegelt. Wie Hanfmann schieden auch Dominik Koepfer und Oscar Otte aus. Der Schwarzwälder Davis-Cup-Spieler Koepfer zog gegen den favorisierten Amerikaner Reilly Opelka in drei Sätzen mit 4:6, 3:6, 6:7 (4:7) den Kürzeren. US-Open-Achtelfinalist Otte unterlag dem Italiener Lorenzo Sonego mit 6:2, 2:6, 3:6 1:6.

Im Doppel erlebte das Duo Kevin Krawietz und Andreas Mies unterdessen eine erfolgreiche Grand-Slam-Rückkehr. Dank eines 7:6 (9:7), 6:3 gegen den Mexikaner Santiago Gonzalez und Andres Molteni aus Argentinien zogen die zweimaligen French-Open-Sieger in die zweite Runde ein. Ihr Comeback auf der ATP-Tour hatten Krawietz/Mies in der vergangenen Woche in Sydney gegeben, wo sie bei ihrem ersten gemeinsamen Turnier seit mehr als einem Jahr ins Halbfinale kamen.

Doppel wieder vereint

«Ich habe ihn schon ab und zu vermisst», erzählte Mies schmunzelnd. Anfang des vergangenen Jahres hatte sich der Kölner wegen eines schweren Knorpelschadens am Knie operieren lassen und anschließend monatelang pausieren müssen.

«Ich glaube, dass uns die Pause, so blöd das war, vielleicht auch gar nicht so schlecht getan hat», sagte Mies: «Manchmal ist es ja wie in einer Beziehung. Manchmal weiß man nicht mehr so richtig, was man an dem anderen hat und nimmt das so ein bisschen selbstverständlich. Bei uns war das nicht so wirklich der Fall. Aber in dem Jahr ist mir noch mal klar geworden, was wir für eine geile Partnerschaft haben.»

Nur 52 Minuten benötigte bei den Damen die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty für ihren Einzug in die dritte Runde. Die heimische Hoffnungsträgerin fertigte die italienische Qualifikantin Lucia Bronzetti mit 6:1, 6:1 ab. Barty trägt in Melbourne die Hoffnungen, als erste australische Tennisspielerin seit Chris O’Neil 1978 die Australian Open zu gewinnen.

Von Kristina Puck, dpa