Magdeburg erneut Vereins-Weltmeister: 41:39 gegen Barcelona

Magdeburg erneut Vereins-Weltmeister: 41:39 gegen Barcelona

Müde, ausgelaugt, aber glücklich stemmte Kapitän Christian O’Sullivan den gold glänzenden Weltpokal der besten Vereinsmannschaft in die Höhe. Der deutsche Handball-Meister SC Magdeburg hat bei der Vereins-WM im saudi-arabischen Dammam in einer fast menschenleeren Halle seinen Titel verteidigt.

Das Team von Trainer Bennet Wiegert gewann das Finale gegen den FC Barcelona mit 41:39 (35:35/21:17) nach Verlängerung. Beste Magdeburger Werfer waren Omar Ingi Magnusson mit zwölf Treffern sowie Lukas Mertens, Gisli Kristjansson und Daniel Pettersson mit jeweils sechs Toren.

Der SCM startete gut in die Partie, ließ aber auch einige Chancen liegen. Dennoch legten die Elbestädter zunächst immer zwei Tore vor. Nachdem Torhüter Nikola Portner gleich zwei Siebenmeter hintereinander entschärfte, gelang die erste Drei-Tore-Führung (12:9/19.) Zwar kämpften sich die Katalanen wieder heran, doch der SCM erkämpfte sich in der Abwehr immer wieder gekonnt die Bälle und konnte dank Lukas Mertens auf 14:11 (22.) davonziehen. Als Portner wieder zwei Hundertprozentige abwehrte, gelang Kreisläufer Magnus Saugstrup erstmals eine Vier-Tore-Führung (16:12/24.), die der SCM bis zur Halbzeit verteidigte. 

Nach dem Wechsel spielte der SCM seine Schnelligkeitsvorteile und seine Variabilität im Spielaufbau aus und hielt den komfortablen Fünf-Tore-Vorsprung bis zur 38. Minute. Als Tim Hornke auf 26:20 erhöhte, nahm Barcelona eine Auszeit und stellte auf eine offensivere 5:1-Abwehrvariante um. Das zeigte Wirkung, Barcelona verkürzte auf zwei Tore (25:27/44.) und erzielte den 28:28-Ausgleich, weil der dänische Barca-Keeper Emil Nielsen plötzlich alles hielt. So wurde die Endphase nochmal spannend. Selbst in Unterzahl zeigte sich dann Tim Hornke treffsicher und sorgte dann mit zwei Treffern in Serie für die 33:31-Führung, ehe Kristjansson vom Siebenmeterpunkt auf 34:31 erhöhte.

Portner hält Siebenmeter

Barca kämpfte sich wieder auf 34:34 heran, dann erhöhte Mertens 43 Sekunden vor Abpfiff auf 35:34, ehe der ehemalige Flensburger Hampus Wanne drei Sekunden vor Schluss vom Siebenmeterpunkt ausglich. In der zehnminütigen Verlängerung war es zunächst total ausgeglichen, bis Portner einen Siebenmeter von Wanne parierte und Magnusson den 41:39-Endstand markierte. Das reichte zum Sieg.

Im Vorjahr hatte das Wiegert-Team gegen den elfmaligen Champions-League-Sieger schon überraschend klar mit 33:28 gewonnen. Für die Elbestädter war es bereits die dritte Teilnahme am Super Globe. Zuvor hatten der THW Kiel (2011) und die Füchse Berlin (2015, 2016) die Vereins-WM als deutsche Vertreter bereits gewonnen. Die Katalanen, die seit dem Vorjahr vom ehemaligen Hannover-Burgdorf-Coach Antonio Carlos Ortega betreut werden, holten den Super Globe in ihrer Vereinsgeschichte schon 2013, 2014, 2017, 2018 und 2019. 

Frank Kastner, dpa