Mit Panenka gegen Pavlenka: Freiburgs Grifo löst Toni ab

Mit Panenka gegen Pavlenka: Freiburgs Grifo löst Toni ab

Vincenzo Grifo drehte grinsend zum Torjubel ab und schraubte mit der Hand am rechten Ohr. Da war doch was? Wie einst sein Landsmann Luca Toni für den FC Bayern feierte der 29-Jährige vom SC Freiburg seinen Treffer beim 2:0 (0:0) gegen Werder Bremen. Nicht ohne Grund – denn dank des auch noch spektakulär verwandelten Elfmeters setzte sich Grifo an die Spitze der erfolgreichsten Bundesliga-Torschützen mit italienischen Wurzeln. Vor Toni.

«Der Gruß war an ihn und ich möchte mich bei ihm entschuldigen, dass ich ihn überholt habe», sagte Grifo nach der Partie gegen den Aufsteiger, die in Freiburg als richtige Antwort auf das 0:5 zuletzt gegen die Bayern gewertet wurde. Für die italienische Nationalmannschaft absolvierte er bislang sechs Spiele, geboren und aufgewachsen ist er in Pforzheim. Der große Luca Toni hatte während seiner Karriere 47 Partien für die Squadra Azzurra bestritten.

Grifo: «Wir haben sehr gut gespielt»

Gegen Werder-Keeper Pavlenka kam Grifo mit dem sogenannten Panenka-Elfmeter zum Erfolg. Dieser hat seinen Namen vom früheren tschechoslowakischen Nationalspieler Antonin Panenka, der im Finale der Europameisterschaft 1976 den Ball sanft per Lupfer im Tor untergebracht hatte.

Durch Grifos sehenswerten Strafstoß (80.) und Küblers Treffer zum 1:0 (56.) sind die Breisgauer wieder in der Spur. Begünstigt wurde der dritte Heimsieg der Saison von einer frühen Roten Karte gegen Werder-Kapitän Marco Friedl (14.), der sich nur mit einer Notbremse gegen Michael Gregoritsch zu helfen wusste.

«Sie waren ein Mann weniger, und in Freiburg ist es im Moment auch nicht einfach zu spielen», sagte Grifo. «Wir waren sehr dominant, haben sehr gut gespielt. Es ist wichtig, dass wir nach dem Spiel gegen die Bayern eine Antwort geben konnten.»

Nun wartet auf die Breisgauer Olympiakos Piräus

Die Freiburger stehen damit vor der nächsten Englischen Woche – am Donnerstag empfangen sie in der Europa League Olympiakos Piräus (21 Uhr) – weiterhin blendend da. Im DFB-Pokal steht der Finalist der Vorsaison nach dem 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen den FC St. Pauli in der Runde der besten 16 Mannschaften. Das Überwintern auf europäischer Ebene ist ihnen ebenfalls nicht mehr zu nehmen und in der Bundesliga liegt der Sport-Club auf dem dritten Rang.

Trainer Christian Streich bleibt sich aber weiter treu und mahnt: «Wir haben jetzt 21 Punkte und ich weiß, wie viele Punkte man braucht. Unsere jetzige Situation gibt uns Ruhe, denn diese 21 Punkte nimmt uns niemand.» Zwei Tage dürfen sich die Freiburger Spieler nun ausruhen. Bedeutet: Grifo kann seine Bestmarke genießen, ehe der Fokus auf Piräus gelegt wird und der direkte Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht werden soll.

Maximilian Wendl, dpa