Online-Lexikon über jüdische Fußballer

Online-Lexikon über jüdische Fußballer

Die Makkabi-Bewegung hat am Sonntag im Rahmen eines Festaktes im Deutschen Fußball-Museum in Dortmund ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in einer Videobotschaft die historische Bedeutung der Dachorganisation der Jüdischen Turn- und Sportvereine in Deutschland, ob im Kampf gegen Antisemitismus oder auch bei der Integration.

«Die Gründung jüdischer Sportclubs war damals auch eine Antwort auf antisemitische Tendenzen, die sich in der deutschen Turnbewegung verfestigten und ausbreiteten und immer wieder dazu führten, dass Menschen jüdischen Glaubens aus Vereinen ausgeschlossen oder als Mitglieder zweiter Klasse angesehen wurden», sagte Steinmeier und fügte an: «Dankbar bin ich auch dafür, dass Makkabi heute das Miteinander der vielen verschiedenen Menschen in unserem Lande fördert. Schon seit vielen Jahren sind die Vereine offen für alle, nicht nur für Menschen jüdischen Glaubens.»

Die auf dem Festakt anwesende Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte: «100 Jahre Makkabi steht für Sport, für Fußball und Wettkampf und für Freude, für Spaß. Dazu kommt die integrative Kraft der Bewegung.» Vorgestellt wurde das Projekt «Niemals vergessen»: Das Online-Lexikon widmet sich den Lebensgeschichten verfolgter und heute zumeist vergessener jüdischer Fußballer und Funktionäre. «Es ist wichtig, dass wir den jüdischen Sportlerinnen und Sportlern heute wieder ihre Namen und Gesichter zurückgeben, dass wir ihre Geschichten erzählen und ihre Schicksale anschaulich machen», sagte Steinmeier.

Unterstützung erfährt das Projekt unter anderen von Nationalspieler Leon Goretzka und von Vereinen wie dessen Club FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, dem FC Schalke 04 oder dem Hamburger SV.