Revanche für Pokalpleite: THW Kiel gewinnt elften Supercup

Revanche für Pokalpleite: THW Kiel gewinnt elften Supercup

Singend und tanzend sind die titelhungrigen Handballer des THW Kiel in die neue Saison gestartet. Der Rekordmeister gewann durch das 30:29 (17:14) gegen Pokalsieger TBV Lemgo Lippe zum elften Mal den Supercup.

Das Team von Trainer Filip Jicha nahm vor 3007 Zuschauern in Düsseldorf auch erfolgreich Revanche für die bittere Niederlage gegen den TBV im Pokal-Halbfinale. Bester Werfer beim THW war Niclas Ekberg mit fünf Toren. Für Lemgo war Gedeon Guardiola mit sieben Treffern am erfolgreichsten. 

«Ich bin sehr froh, dieses Spiel gewonnen zu haben. Die Einstellung hat mir heute sehr gefallen», sagte Jicha nach dem ersten Triumph bei der angekündigten Titelhatz des THW bei Sky. «Das war ein gutes Spiel und macht Lust auf die Saison.»

Lemgos Coach Florian Kehrmann, einst beim TBV Teamkollege Jichas, war «total geflasht» von der Stimmung angesichts der Rückkehr der Fans. Zwar kamen anstatt der erhofften bis zu 8000 nur 3007 Zuschauer, doch die sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen bei der Saison-Ouvertüre kurz vor dem Start der Bundesliga am Mittwoch.

Im Halbfinale des DHB-Pokals hatte Lemgo den großen Favoriten nach einem Sieben-Tore-Rückstand zur Pause noch niedergerungen. Dies funktionierte diesmal nicht. «Wir hatten zu viel Respekt und mussten dann sehr viel Aufwand betreiben, um im Spiel zu bleiben. Das kostet sehr viel Kraft», sagte Kehrmann, der dennoch eine «geile Leistung» seiner Spieler lobte. 

Zu souverän agierte indes der Favorit, der ohne einen Neuzugang in die neue Saison startet. Dafür hat Jicha, der seine Spielerkarriere einst in Lemgo begonnen hatte, Rückkehrer Nikola Bylik wieder dabei. «Ich freue mich sehr für ihn», sagte Jicha über den Österreicher, der in der Vorsaison wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen war. 

Gegen Ende der ersten Halbzeit stand Bylik erstmals für Kiel auf dem Feld, bekam wieder einige Minuten Einsatzzeit und erzielte in der Endphase auch den umjubelten und wichtige Treffer zum 30:26. Damit war das Spiel entschieden. 

Während beim TBV im Angriff vieles nach harter Arbeit aussah, kamen die Norddeutschen immer wieder viel zu einfach zum Abschluss. Insbesondere die Anspiele an Kreisläufer Hendrik Pekeler funktionierten bestens, einzig die Erfolgsquote des Nationalspielers ließ noch zu wünschen übrig. Lemgos Torhüter Peter Johannesson erwischte einen Klasse-Tag und hielt sein Team lange im Spiel. «Wir haben zu viel liegen gelassen. Das waren zu viele technische Fehler – zu viele, um etwas mitzunehmen», haderte der Schwede. 

Von Carsten Lappe, dpa