Röhler: Absicherung für Olympia-Starter wäre gut

Röhler: Absicherung für Olympia-Starter wäre gut

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat den vom Internationalen Olympischen Komitee festgelegten Haftungsausschluss für Sportler im Falle einer Corona-Infektion kritisiert.

«Das IOC hätte in diesem Fall mit einem Versicherungspartner einen Vertrag schließen können, um den Fall einer Covid-Infektion abzudecken. Das wäre ein kleines Entgegenkommen gegenüber den Athleten», sagt Röhler, der in der Athleten-Kommission des Leichtathletik-Weltverbandes sitzt, der «Sport Bild». «Aus Athletensicht ist es nicht optimal, dass die Haftung im Falle einer Corona-Infektion vom IOC ausgeschlossen wird.»

«Alles auf eigenes Risiko»

Die Tokio-Teilnehmer müssen ein Formular ausfüllen, das den Sportdachverband von Regressforderungen entbindet, sollten sich Sportler während der Olympischen und Paralympischen Spiele in Japan mit dem Virus infizieren. «Eine gewisse Absicherung wäre gut. Als Sportler sind wir so eine Konstellation leider gewohnt: Wenn wir Wettkämpfe bestreiten, ist alles auf eigenes Risiko. Du bist da wie ein Einzelunternehmer.»

Doch zwischen Sportlern und Unternehmen gebe es einen großen Unterschied. Industrieunternehmen würden für ihre Risiken entlohnt. «Was gibt es für das Risiko bei Olympia? Dort bekommen die Athleten die Chance auf Ruhm, das Flair und die Wettkämpfe der Spiele. Das ist auch ein Wert. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass die Athleten direkter an den Olympia-Erträgen finanziell beteiligt würden», sagte der 29-jährige Jenaer, da das IOC mit den Spielen über fünf Milliarden Euro einnehme.