Ronaldo über Interview-Wirbel: «Timing ist Timing»

Ronaldo über Interview-Wirbel: «Timing ist Timing»

Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo befürchtet nicht, mit seinem Interview-Wirbel in der vergangenen Woche die WM-Vorbereitung von Portugals Nationalmannschaft entscheidend gestört zu haben.

«Timing ist Timing», sagte der 37-Jährige im WM-Trainingscamp der Portugiesen in Al-Schahania bei Doha. «Ich muss mir keine Gedanken darüber machen, was andere denken. Ich spreche, wenn ich es möchte.» Das habe keinen Einfluss auf die WM. «Das kann die Mannschaft nicht erschüttern.» Er beklagte, alles was sich um ihn drehe, sei «immer eine Debatte».

Seitdem der portugiesische Kapitän in der vergangenen Woche in einem Interview seinen Club Manchester United scharf kritisiert hatte, bestimmt seine Situation die Debatten rund um die WM-Vorbereitung der Portugiesen. «Die Atmosphäre im Nationalteam ist exzellent, es gibt keine Probleme», sagte der Offensivspieler, forderte aber auch: «Fragt die anderen Spieler nicht mehr danach. Sprecht über die WM, sprecht nicht mehr über Cristiano Ronaldo.» Er wünsche sich, dass das Team sich nun auf die WM konzentrieren könne. «Ständig nach Cristiano zu fragen, ist langweilig. Das Thema ist abgeschlossen.»

Portugal startet am Donnerstag gegen Ghana in die WM in Katar. Anschließend folgen in der Gruppe H die Partien gegen Uruguay (28. November) und Sükorea (2. Dezember). Ronaldo bestreitet in Katar seine fünfte WM, der Angreifer gilt nach wie vor als wichtiger Spieler im Team von Nationalcoach Fernando Santos. Bei seinem Verein Manchester United war er zuletzt jedoch kein Stammspieler mehr und hatte unter anderem Coach Erik ten Hag scharf kritisiert.

Superstar ohne Druck

Ronaldo will sich vor seiner fünften WM-Teilnahme keinen großen Druck mehr machen. «Wenn ich mit 37 Jahren und acht Monaten noch etwas beweisen müsste, würde ich mir Sorgen machen», sagte er. «Selbst dann, wenn ich am Ende meiner Karriere keinen weiteren Pokal gewinnen würde, wäre ich stolz auf das, was ich erreicht habe», sagte der Offensivspieler, der mit dem Nationalteam 2016 Europameister geworden war und zahlreiche Club-Titel gewonnen hat.

Natürlich wolle er seiner Familie und seinen Fans «Jahr für Jahr zeigen, was ich kann», sagte der 37-Jährige. Er wolle sich trotz aller Kritik und den Diskussionen um ihn nun auf das Turnier konzentrieren, in das Portugal am Donnerstag mit der Partie gegen Ghana startet. «Es wäre magisch, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber es fehlt mir an nichts im Leben, ich habe schon viel mehr gewonnen, als ich erwartet habe», sagte der Profi von Manchester United.

Um persönliche Rekorde gehe es ihm dabei schon lange nicht mehr. «Das klingt vielleicht eitel, aber ich verfolge das nicht.» Der Gedanke an mögliche weitere Bestmarken raube ihm nicht den Schlaf, auch wenn er gerne den Rekord von neun WM-Toren für Portugal von Eusebio knacken würde. Ronaldo steht aktuell bei sieben WM-Treffern. «Wenn wir diesen Wettbewerb ohne ein Tor von mir gewinnen würden, würde ich das unterschreiben.»