Ruhrpott-Legenden: «Hatten noch Beziehungen zu Menschen»

Ruhrpott-Legenden: «Hatten noch Beziehungen zu Menschen»

Trotz Rundumversorgung der heutigen Fußball-Profis, hochmoderner Stadien und hoher Millionen-Gehälter – die Bundesliga-Legenden Frank Mill (63), Bernard Dietz (73), Michael «Ata» Lameck (72) und Rüdiger Abramczik (65) empfinden keinen Neid für ihre Nachfolger.

«Ich danke dem lieben Gott dafür, dass ich in den Siebzigern und Achtzigern spielen durfte», sagte der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Dietz (MSV Duisburg, Schalke 04) bei einem Treffen der vier Ex-Profis aus dem Ruhrpott mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Ich glaube, Neid auf die Spieler von heute kennen wir alle nicht. Die Summen, um die es heute geht, sind doch sowieso utopisch. Ich habe noch die menschliche Seite des Fußballs erlebt.»

Der frühere Torjäger Mill von Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund sagte: «Wir hatten es doch gut. Wir hatten noch Beziehungen zu den Menschen, und wir haben auch deshalb heute noch was zu erzählen.» Autogramme zu geben beim Warmmachen vor dem Training, «das war damals kein Problem».

Sie seien «Ruhrgebietskinder, wir haben das alles als normal empfunden. Weil wir selbst auch so aufgewachsen sind», sagte Abramczik, der in seiner Karriere bei Schalke 04 und Borussia Dortmund als «Flankengott» gefeiert wurde.

Als Spieler heute sei man «komplett gläsern», meinte Ex-Europameister Dietz. Und Lameck, der seine Bundesliga-Laufbahn beim VfL Bochum verbrachte, ergänzte: «Freies Bewegen ist nicht mehr möglich. Uns hat man damals auch auf der Straße gesehen und ansprechen können.»