US-Golfstars triumphieren gegen chancenlose Europäer

US-Golfstars triumphieren gegen chancenlose Europäer

Der erst 24 Jahre alte Collin Morikawa machte auf dem 18. Grün des Whistling Straits Golf Courses den Triumph für das favorisierte US-Team beim 43. Ryder Cup perfekt.

Unter dem ohrenbetäubenden Jubel von rund 40.000 Fans eroberten die US-Amerikaner beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich am Sonntag die goldene Trophäe von den Titelverteidigern aus Europa zurück. Durch Morikawas Remis gegen den Norweger Viktor Hovland gingen die Herausforderer bereits vor dem Ende aller zwölf Einzel-Matches uneinholbar mit 14,5 Punkten in Führung.

Dominanz der US-Golfer erdrückend

Die favorisierte US-Auswahl von Kapitän Steve Stricker war am Finaltag mit einer klaren 11:5-Führung in die abschließenden Einzel auf dem spektakulären Golfplatz am Ufer des Michigansees im US-Bundesstaat Wisconsin gestartet. Mit dem Erfolg verbesserten die US-Amerikaner ihre Bilanz im wichtigsten Team-Wettbewerb im Golfsport auf 27 Siege, 14 Niederlagen und zwei Unentschieden.

Die Dominanz der jungen US-Stars war vor heimischem Publikum erdrückend. Die im Durchschnitt in der Weltrangliste viel besser platzierten US-Amerikaner ließen den Titelverteidigen aus Europa an allen drei Tagen kaum eine Chance. So siegte am Ende die individuelle Klasse der US-Stars gegen den vielbeschworenen Teamgeist der Europäer.

Allerdings war bei den sonst meistens auf sich fokussierten Einzelkämpfern aus den USA auch so etwas wie Teamspirit zu spüren. Die Stars rissen sich zusammen und konzentrierten sich voll auf den Gewinn des Ryder Cups. Bestes Beispiel dafür war, dass Kraftprotz Bryson DeChambeau und der viermalige Major-Sieger Brooks Koepka ihre persönliche Fehde für die Ryder-Cup-Woche auf Eis legten und ihr ganzes Können voll in den Dienst des Teams stellten.

Titelverteidiger Europa geht leer aus

Den Europäern blieb am Finaltag das dringend benötigte «Wunder von Whistling Straits» verwehrt. Der Rückstand des Teams von Kapitän Padraig Harrington nach den ersten beiden Tag war einfach zu groß. Neun Punkte hätten die Spieler um den Weltranglistenersten Jon Rahm aus den zwölf Eintel-Matches gebraucht, um den Titel von vor drei Jahren aus Paris zu verteidigen.

Die Europäer werden sich nach dieser bitteren Niederlage nun überlegen müssen, wie sie ihr Team für die Zukunft aufstellen wollen. Ob die drei englischen Routiniers Lee Westwood (48 Jahre), Ian Poulter (45) und Paul Casey (44) in zwei Jahren beim 44. Ryder Cup in Rom noch mit von der Partie sein werden, ist fraglich.

Ein anderer Europa-Veteran sorgte auf dem Whistling Straits Golf Course dagegen für positive Schlagzeilen. Der 41-jährige Spanier Sergio Garcia hatte am Samstagnachmittag seinen 25. Matchgewinn bei seiner insgesamt zehnten Ryder-Cup-Teilnahme gefeiert. Kein anderer Spieler holte in der Historie des Wettbewerbs mehr Siege.

Von Marc Möller, dpa