Werth spricht sich für umstrittene Trainingsmethode aus

Werth spricht sich für umstrittene Trainingsmethode aus

Dressurreiterin Isabell Werth hat sich für das bald verbotene Touchieren von Pferden ausgesprochen.

«Ich halte es nicht für richtig, den Menschen nicht zu erklären, dass wir unsere Pferde ausbilden und erziehen und taktile Reize wie Touchieren dazugehören», sagte die siebenmalige Olympiasiegerin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Daran wird auch das Verbot nichts ändern.»

Die Reiterliche Vereinigung (FN) wird die umstrittene Trainingsmethode des Touchierens von Pferden am Sprung verbieten. Das hatte das Präsidium der FN vor knapp zwei Wochen entschieden. In der Dressur soll das Touchieren weiter erlaubt sein.

In den FN-Richtlinien heißt es bislang, dass es sich beim Touchieren «um ein fachgerechtes Sensibilisieren des Pferdes durch gezieltes Berühren der Pferdebeine im Sprungablauf» handelt. Die Stangen müssen ein glattes Rundholz – nicht mehr als drei Meter lang und nicht schwerer als zwei Kilo – sein. Das Touchieren dürfe nur durch erfahrene Pferdefachleute angewendet werden.

Vor einigen Wochen hatte ein Beitrag in der Sendung «RTL Extra» für Wirbel gesorgt. Darin war dem viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum vorgeworfen worden, die verbotene Trainingsmethode des Barrens bei seinen Springpferden angewandt zu haben. Beerbaum hatte sich vehement gegen die Anschuldigungen gewehrt und betont, dass es sich um erlaubtes Touchieren handeln würde.

Werth sagte dazu: «Das Pferd hat über dem Sprung überhaupt nicht irritiert, ängstlich, schreckhaft oder panisch reagiert. Es hat die Hilfe angenommen. Dabei muss man nicht bewerten, ob eine Handbewegung richtig oder falsch war. Die Reaktion des Pferdes ist für mich das einzig Entscheidende.»