Nach seinem überraschenden EM-Silber hat Hochspringer Tobias Potye mit einer Aussage zu seinem Training noch etwas mehr überrascht.
«Das wissen, glaube ich, die meisten nicht. Ich habe nicht eine Technikeinheit gemacht die letzten zwei Jahre. Das ist natürlich schwer, dann jeden Sprung zu treffen», sagte der 27-Jährige. «Ich habe nur trainiert fürs Knie und bin im Wettkampf gesprungen, das war die Mission.» Sein Körper möge den Leistungssport eben nicht so gerne, er habe mit Sehnenproblemen zu kämpfen.
Seine größte Mission soll nun Olympia in Paris 2024 sein. «Die nächsten Olympischen Spiele würde ich gerne mitnehmen. Letztes Jahr war es bitter, von der Couch zuzuschauen», sagte der Münchner.
Spätestens in Paris will er gerne den italienischen Olympiasieger Gianmarco Tamberi bezwingen, der im Olympiastadion am Donnerstagabend 2,30 Meter überquerte. Was Potye schon Ende Juni in Berlin zusammen mit dem in München entthronten Europameister Mateusz Przybylko glückte. «Ich bin ein paar Mal dieses Jahr gegen Gianmarco gesprungen und habe mir gedacht, eigentlich ist die Zeit reif, ihn mal zu schlagen», sagte der Lokalmatador. «Jetzt muss ich das nochmal vertagen, aber das wird kommen.»