Die Organisatoren der European Championships in München haben ein überschwängliches Fazit gezogen. Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne sagte auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland anspielend: «Wir haben wieder ein Sommermärchen geschafft nach 2006.»
Die angestrebte Marke von einer Million Besucherinnen und Besuchern sei bereits am vergangenen Donnerstag erreicht worden, insgesamt seien es bisher 1,2 Millionen. Bei der Zahl der verkauften Eintrittskarten werde man an die Zahl von 400.000 herankommen, «auch wenn’s knapp wird», sagte Schöne. Seit dem 11. August waren in München Europameisterschaften in neun Sportarten ausgetragen worden.
Die am Sonntag auch von Sportlerinnen wie 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen in höchsten Tönen gelobte Veranstaltung hat eine Debatte um eine erneute Olympia-Bewerbung Deutschlands ausgelöst. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann verwies darauf, dass es zuletzt vor 50 Jahren mit den Sommerspielen in München Olympia in Deutschland gegeben habe. «Es wird eigentlich jetzt schon höchste Zeit, dass mal wieder Sommer- oder Winterspiele in Deutschland stattfinden», sagte Herrmann (CSU).
Staatssekretär Mahmut Özdemir vom für Sport zuständigen Bundesinnenministerium verwies auf einen Austausch mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), wollte aber keine Details nennen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte, man werde sich mit dem Thema befassen, weil man das positive Feedback der European Championships nicht ignorieren wolle. «Aber es nicht das zentrale Thema der nächsten Wochen», sagte Reiter (SPD).
Beachvolleyballerin Karla Borger, die auch Vorsitzende des Vereins Athleten Deutschland ist, sagte zu einer möglichen Kandidatur: «Ich weiß nicht, ob die Nummer Olympia nicht noch ein Stück zu groß ist.» Vergangene Kandidaturen wie von München für Winter-Olympia 2022 oder Hamburg für Sommer-Olympia 2024 waren in Bürgerbefragungen gescheitert.