Nach einem zähen Rechtsstreit ist der deutsche Profiboxer Mahmoud Charr wieder Schwergewichtsweltmeister des Weltverbands WBA.
Der Dachverband erklärte den 38-Jährigen im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs wieder zum Champion. 2021 hatte die WBA Charr den Titel aberkannt, weil er seinen WM-Gürtel über einen längeren Zeitraum nicht wie gefordert verteidigt hatte. Dagegen hatte sich der in Köln lebende Boxer juristisch zur Wehr gesetzt und war nun damit erfolgreich.
WBA stellt Bedingungen
Zur Bedingung machte die WBA aber, dass Charr bis zum 14. Oktober gegen den US-Boxer Jarrell Miller antritt. Der Gewinner dieses Kampfes muss dann gegen einen Herausforderer antreten, der vom Weltverband bestimmt wird. Charr postete die Neuigkeiten von der WBA-Entscheidung auf seinem Instagram-Kanal und sagte sichtlich erfreut zum anstehenden Kampf gegen Miller: «Ich hoffe, dass du bereit bist.»
Die WBA sah sich nach eigenen Angaben zu dem Vergleich gezwungen, um den normalen Verbandsbetrieb fortsetzen zu können. Bei einer Niederlage in dem Rechtsstreit mit Charr hätten dem Dachverband Millionenstrafen als Entschädigungszahlung für den deutschen Boxer drohen können.
Charr hatte den WM-Gürtel im November 2017 gewonnen. Eigentlich sollte er 2018 wegen eines positiven Dopingtests gesperrt werden. Dazu kam es aber nicht, weil das Testlabor bei der Öffnung der B-Probe einen Verfahrensfehler begangen hatte. Kämpfe kamen danach nicht zustande. Daher entzog die WBA Charr schließlich den Titel.
Der reguläre Schwergewichtstitel der WBA ist derzeit allerdings nur zweitklassig, weil es im Verband den sogenannten Superchampion gibt. Das ist aktuell der Ukrainer Oleksander Usyk, der zuletzt den Briten Daniel Dubois bezwang. Er hält zugleich auch die Titel der Verbände IBF und WBO.