Der frühere Biathlet Florian Lipowitz hat die Tour de Romandie als Dritter beendet und seinen Durchbruch in der Eliteliga des Radsports gefeiert. Der 23-Jährige rollte auf der 150,8 Kilometer langen Schlussetappe mit Start und Ziel in Vernier im Hauptfeld ins Ziel und verteidigte seinen am Vortag eroberte Podiumsplatz erfolgreich.
In der Endabrechnung lag Lipowitz neun Sekunden hinter dem spanischen Rundfahrt-Sieger Carlos Rodriguez. Der wie Lipowitz für das deutsche Team Bora-hansgrohe fahrende Russe Alexander Wlassow wurde mit sieben Sekunden Rückstand Zweiter. Zwar gewann Lipowitz im Vorjahr die Tschechien-Rundfahrt, die Romandie-Leistung ist jedoch um einiges höher einzuordnen. Das Rennen im Westen der Schweiz gehört zur WorldTour, der höchsten Kategorie im Radsport.
Neuer Vertrag als Belohnung
Der wichtigste Schritt zum Podium gelang Lipowitz am Samstag bei der Bergankunft in Leysin. Das Rundfahrt-Talent setzte sich auf dem fast 14 Kilometer langen Schlussanstieg mit Rodriguez und Olympiasieger Richard Carapaz ab. Carapaz attackierte zunächst, Lipowitz konterte auf den letzten 300 Metern, doch der Ecuadorianer rettete einen knappen Vorsprung ins Ziel.
Quereinsteiger Lipowitz, der als Schüler noch Mitglied des DSV-Nationalkaders im Biathlon war, wird vom 4. Mai an den Giro d’Italia und damit seine erste große Rundfahrt bestreiten. Dort wird er sich in den Dienst des Kapitäns Daniel Martinez stellen. Erst im vergangenen Jahr war Lipowitz fest zu Bora-hansgrohe gestoßen. In dieser Woche wurde seine beeindruckende Entwicklung mit einer Vertragsverlängerung bis Ende 2025 belohnt.
Lipowitz ist nicht der einzige Quereinsteiger beim deutschen WorldTour-Team. Kapitän Primoz Roglic war einst als Skispringer aktiv. Anton Palzer hat große Erfolge im Skibergsteigen gesammelt. Die Tour de Romandie endet am Sonntag in Vernier.