Drei Augsburger Slalomkanuten folgen Funk nach Paris

Das letzte Olympia-Ticket für die deutschen Slalomkanuten wurde zur Hängepartie. Nach dem vermeintlichen Sieg des Olympia-Dritten Sideris Tasiadis gab es einen Einspruch, da sich das Tor 18 verschoben hatte.

So musste der Finallauf der Canadier mit den letzten vier Startern wiederholt werden. In diesem setzte sich Tasiadis von den Kanu-Schwaben Augsburg vor dem Leipziger Lennard Tuchscherer durch und buchte seine vierte Olympia-Teilnahme. «Es überwiegt gerade noch die Wut, wie die Entscheidung gefallen ist. Zwei Läufe habe ich gewonnen, und dann sollte ich nochmal ran», sagte der 33-Jährige.

Nach Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk setzte sich das Augsburger Trio Elena Lilik, Noah Hegge und Tasiadi am Sonntag bei der deutschen Olympia-Qualifikation in Markkleeberg durch. «Eine Olympia-Quali ist gefühlt das Härteste, was es gibt. Es ist gefühlt härter als die Olympia-Teilnahme, weil man einfach abliefern muss. Alles was zählt, ist Platz eins», sagte Funk vom KSV Bad Kreuznach, die ebenfalls in Augsburg lebt.

Freudentränen bei Lilik

Im Kajak der Männer spielte sich eine Millimeter-Entscheidung ab. Der 25 Jahre alte Hegge legte einen Superlauf vor, musste das letzte Aufwärtstor jedoch zweimal befahren, was wertvolle Zeit kostete. Der zweimalige Olympia-Dritte Hannes Aigner konterte mit Bestzeit, doch am Ende wurde er hinter dem stark fahrenden Stefan Hengst (RV Hamm) nur Zweiter, was seinem Augsburger Kollegen Hegge in der Endabrechnung das Olympia-Ticket bescherte. «Die Zeit war nicht bombastisch, und ich wusste, dass sie schlagbar ist. Ich bin sehr happy, dass der Stefan noch gewonnen hat und ich qualifiziert bin», sagte Hegge.

Auch der Canadier der Frauen war emotional. Lilik, Weltmeisterin von 2021, legte im Finale einen fehlerfreien Lauf vor, den die Olympia-Dritte Andrea Herzog auf ihrer Heimbahn bei Leipzig nicht mehr kontern konnte. Somit erfüllte sich für die 25 Jahre alte Lilik erstmals der Olympia-Traum. Schreiend vor Freude brach sie im Zielbereich zusammen. «Da sind die Emotionen zwei Wochen lang aufgeladen, plötzlich fällt alles ab», sagte Lilik.