Auch am Sonntag ist es in den Spielen der 2. Bundesliga zu Fan-Protesten gegen einen Investor bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) gekommen. Bei der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslautern drohte zeitweise ein Abbruch.
Zahlreiche Fans der Franken liefen mit Bannern nach 13 Minuten in den Innenraum des Stadions hinter das Tor. Die Polizei reagierte und zog ebenfalls im Innenraum auf. Schiedsrichter Michael Bacher besprach sich mit der Polizei am Spielfeldrand, nach mehr als einer Viertelstunde wurde die Partie fortgesetzt. Das Spiel war bereits wegen des Werfens von Tennisbällen aus dem Block des 1. FC Kaiserslautern sieben Minuten später angepfiffen worden.
Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Viele Fans protestieren in den Stadien seit Wochen vor allem durch das Werfen von Gegenständen gegen den Einstieg, immer wieder werden Spiele unterbrochen.
Auch die Begegnung bei der SV Elversberg konnte erst verzögert gestartet werden. Vor dem Gästeblock der Fans des VfL Osnabrück war ein Fangnetz nicht richtig befestigt, das offenbar mit einem Protestbanner der Fans zusammenhing. Direkt nach dem etwa 15 Minuten verspäteten Anpfiff flogen erste Tennisbälle aus dem Gästeblock auf den Rasen. Das Spiel wurde daraufhin für vier Minuten unterbrochen.
Ohne Unterbrechungen bestritt der FC St. Pauli sein Heimspiel am Millerntor gegen Eintracht Braunschweig, der Tabellenführer siegte mit 1:0 (1:0). Nürnberg trennte sich 1:1 (0:1) von Lautern, das Spiel konnte nach den Zwischenfällen normal fortgesetzt werden. Elversberg gab sich beim 3:1 (3:0) gegen Schlusslicht VfL Osnabrück keine Blöße.