Bayern nur Dritter: 2:4 bei Trainer Tuchels Abschied

Bayern nur Dritter: 2:4 bei Trainer Tuchels Abschied

Nicht mal als Vizemeister und mit einer Niederlage hat sich Thomas Tuchel vom FC Bayern München verabschiedet. Der 50-Jährige verlor zum Saisonfinale der Fußball-Bundesliga mit dem entthronten Titelverteidiger bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:4 (2:1) – nach einer 2:0-Führung. So mussten die Münchner dem VfB Stuttgart den zweiten Tabellenplatz überlassen. Der überragende Andrej Kramaric düpierte die Gäste mit gleich drei Toren  (68., 85. und 87. Minute). 

Nach der ersten titellosen Spielzeit seit 2012 ist derweil Sportvorstand Max Eberl noch von einem guten Ende bei der bislang erfolglosen Trainersuche des Rekordmeisters überzeugt. «Wir werden eine gute Lösung finden. Ein sehr guter Freund von mir sagt immer: Das Beste kommt zum Schluss», sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem Anpfiff dem TV-Sender Sky nach einer Reihe von Absagen. Tags zuvor hatte Tuchel bekannt gegeben, dass es bei ihm keine Kehrtwende geben und der Abschied zum Saisonende nach nur 15-monatiger Amtszeit weiter Bestand haben wird. 

Auch ohne Bundesliga-Torschützenkönig Harry Kane (36 Treffer), der wegen Rückenbeschwerden fehlte, und die verletzten deutschen Nationalspielern Serge Gnabry, Leroy Sané und Jamal Musiala hatte Tuchel sein Team zunächst top eingestellt. Vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Sinsheim sorgten Mathys Tel (4. Minute) und Alphonso Davies (6.) mit ihren Toren für einen Blitzstart. 

Einen Patzer von Nationaltorwart Manuel Neuer nutzte der für den vorläufigen EM-Kader nominierte Maximilian Beier dann allerdings zu seinem 16. Saisontreffer (8.). Kramaric glich in der 68. Minute aus – ehe die Bayern untergingen. 

Die Hoffenheimer können nach diesem furiosen Finale nun für Europa planen, unklar ist noch in welchem Wettbewerb. Als Tabellensiebter würde die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo in die Europa League einziehen – wenn der deutsche Meister Bayer Leverkusen am kommenden Samstag das DFB-Pokalfinale gegen Außenseiter 1. FC Kaiserslautern gewinnt. Sonst geht es für die TSG in die Conference League.  

In einer vogelwilden Anfangsphase hätte Tel schon nach 40 Sekunden das 1:0 machen müssen. Keine drei Minuten später traf der Angreifer dann doch nach Vorarbeit von Alphonso Davies und Thomas Müller. Der 34-Jährige zog mit seiner insgesamt 473. Bundesliga-Partie mit Bayern-Rekordspieler und Torwart-Legende Sepp Maier gleich. 

Davies traf dann kurz darauf selbst zum 2:0 gegen völlig unsortierte Hoffenheimer. Ein misslungenes Abspiel von Nationalkeeper Neuer, der bereits beim Champions-League-Aus gegen Real Madrid folgenschwer gepatzt hatte, verhalf der TSG-Offensive zum Anschlusstreffer durch Beier. 

Nach einer guten halben Stunde musste bei den Bayern der für die Heim-EM berufene Aleksandar Pavlovic angeschlagen vom Platz. Trotz weiterer Großchancen auf beiden Seiten fielen bis zur Pause keine weiteren Tore. Neuer rettete dann gegen Kramaric (65.), ehe der Kroate auf Vorarbeit von Ihlas Bebou das 2:2 machte. Mit seinem 14. und 15. Tor in dieser Spielzeit setzte sich Kramaric dann richtig in Szene. 

Von Ulrike John, dpa