Deutschen Tennis-Damen droht Tristesse bei den French Open

Deutschen Tennis-Damen droht Tristesse bei den French Open

Den deutschen Tennis-Damen droht bei den French Open das schlechteste Abschneiden seit über 60 Jahren. Einen Tag nach dem Aus von Angelique Kerber schied auch Laura Siegemund in Paris aus.

Die 33 Jahre alte Fed-Cup-Spielerin musste sich der Französin Caroline Garcia klar mit 3:6, 1:6 geschlagen geben. Damit ist aus deutscher Sicht nur noch Andrea Petkovic bei den Damen dabei. Die 33 Jahre alte Darmstädterin steht am Dienstag vor der schweren Erstrunden-Aufgabe gegen die an Nummer 18 gesetzte Tschechin Karolina Muchova. Sollte auch Petkovic scheitern, stünde im Stade Roland Garros erstmals seit 1958 keine deutsche Spielerin in der zweiten Runde.

Siegemund war auf dem Court Suzanne Lenglen völlig ohne Chance. Nur im ersten Satz konnte die Schwäbin die Partie einigermaßen offen gestalten. Doch nach einem schnellen Break im zweiten Durchgang war Garcia nicht mehr zu stoppen. Siegemund wirkte wie in den vergangenen Wochen nicht richtig fit, die deutsche Nummer zwei plagt sich seit langem mit Knieproblemen herum. Nach nur 67 Minuten war die Partie bereits wieder vorbei.

Knie war angeschlagen

«Es war keine gute Vorstellung von mir», gab Siegemund zu. «Mein Ziel war es, hier spielen zu können, das habe ich geschafft. Das war aber auch schon alles. Es reicht ja nicht, einfach nur auf dem Platz zu stehen, man muss sich auch bewegen können», sagte Siegemund. «Das war leider nicht der Fall. Ich habe immer noch eine Reizung im Knie», sagte Siegemund, die im vergangenen Jahr noch im Viertelfinale stand.

Bei den Herren folgte immerhin Dominik Koepfer dem bereits am Sonntag siegreichen Alexander Zverev in die zweite Runde. Der 27-Jährige setzte sich gegen den Franzosen Mathias Bourgue mit 6:3, 6:3, 6:4 durch und kam als zweiter Deutscher weiter. Koepfer benötigte gegen den Lokalmatadoren 2:04 Stunden für seinen Erfolg. Der Schwarzwälder bekommt es nun mit dem an Nummer 30 gesetzten Amerikaner Taylor Fritz zu tun.

Ausgeschieden sind dagegen Qualifikant Maximilian Marterer und Lucky Loser Peter Gojowczyk. Marterer verlor gegen den Serben Filip Krajinovic mit 4:6, 1:6, 6:7 (3:7), Gojowczyk unterlag dem Italiener Gianluca Mager mit 2:6, 6:3, 4:6, 5:7. Der 31-Jährige aus Dachau war erst ganz kurzfristig doch noch ins Hauptfeld gerutscht. Weil der Australier John Millman wegen einer Verletzung im letzten Moment absagen musste, rückte Gojowczyk nach und musste sofort auf den Platz. Trotz einer ordentlichen Leistung reichte es aber nicht für eine Überraschung.

Favoriten souverän

Die Favoriten gaben sich am zweiten Tag der French Open zunächst keine Blöße. Vor allem Roger Federer legte eine beeindruckende Rückkehr nach Paris hin. 487 Tage nach seinem letzten Match im Stade Roland Garros gewann der 39 Jahre alte Schweizer gegen den Usbeken Denis Istomin mit 6:2, 6:4, 6:3. Für Federer, der fast das komplette Jahr 2020 wegen zweier Knieoperationen verpasst hatte, war es im vierten Spiel in dieser Saison erst der zweite Sieg. «Es hat Spaß gemacht, wieder hier zu spielen», sagte Federer, der von den wenigen Zuschauern mit «Roger, Roger»-Sprechchören gefeiert wurde.

Bei den Damen schaffte die polnische Titelverteidigerin Iga Swiatek den Sprung in die zweite Runde. An ihrem 20. Geburtstag setzte sich die Überraschungssiegerin des vergangenen Jahres gegen Kaja Juvan aus Slowenien mit 6:0, 7:5 durch. Danach gab es für Swiatek auf dem Centre Court ein Ständchen der Zuschauer und einen Blumenstrauß. Bei den Herren zog der an Nummer zwei gesetzte Daniil Medwedew in die zweite Runde ein. Der Russe bezwang Alexander Bublik aus Kasachstan mit 6:3, 6:3, 7:5.

Von Lars Reinefeld, dpa