Der ehemalige Nationaltrainer Marcel Koller traut Österreich bei der Fußball-EM das erstmalige Überstehen der Vorrunde zu.
Allerdings werde das Weiterkommen kein Selbstläufer, sagte Koller in einem Interview der Nachrichtenagentur APA. «Man darf die Gruppe nicht unterschätzen», sagte Koller, der das Team Austria von 2011 bis 2017 trainierte. «Die Nordmazedonier haben Deutschland geschlagen, die Niederländer haben hervorragende Fußballer, das wird eine enge Kiste», sagte der langjährige Bundesliga-Coach zu den Gegnern in der Gruppe C, zu denen auch noch die Ukraine zählt.
Das erste Spiel gewinnen
Von großer Bedeutung wäre laut Koller ein guter Start. «Wichtig wäre es einmal, das erste Spiel zu gewinnen, dann ist vieles möglich», sagte Koller. Die Österreicher treffen in ihrem ersten Spiel am 13. Juni (18.00 Uhr) auf Nordmazedonien.
In der Vorbereitung tat sich das Team von Trainer Franco Foda vor allem offensiv noch sehr schwer. In England gab es ein 0:1, gegen die Slowakei kamen die Österreicher nicht über ein torloses Remis hinaus. In der Heimat traut man der mit vielen Bundesligaprofis besetzten Mannschaft daher nicht viel zu.
Das war unter Koller vor fünf Jahren komplett anders. «Damals herrschte große Euphorie, man hat gesagt, das Halbfinale ist das Minimum», sagte Koller. Die Österreicher konnten die Erwartungen 2016 in Frankreich aber nicht erfüllen und schieden mit nur einem Punkt aus. «Ich wollte die Euphorie nicht bremsen. Im Nachhinein wäre vielleicht besser gewesen, wenn ich etwas auf die Bremse gestiegen wäre», sagte Koller.