Stanislaw Tschertschessow war nach dem 0:3 seiner russischen Nationalmannschaft gegen Belgien in Motzlaune.
Zunächst beschwerte sich der 57-Jährige, dass die Journalisten in der coronabedingt online durchgeführten Pressekonferenz ihn sehen, er aber nicht alle Journalisten. Dann passten ihm auch die inhaltlich gewählten Aspekte der Fragesteller nicht.
«Keine Frage, die mit Fußball zu tun hat»
Auf die Frage, wie er das Knien der Belgier als Zeichen gegen Rassismus bewerte, antwortete der frühere Profi von Dynamo Dresden: «Das ist keine Frage, die mit Fußball zu tun hat. Wenn Sie eine haben, stellen Sie mir dazu eine.» Die Belgier um Torjäger Romelu Lukaku sowie Referee Antonio Mateu Lahoz waren unmittelbar vor dem Anpfiff in St. Petersburg auf die Knie gegangen. Vom Publikum in der russischen Arena waren daraufhin deutliche Pfiffe und Buhrufe zu vernehmen. Kritik üben wollte Russlands Chefcoach daran aber nicht.
Auch sportlich ist Tschertschessow nach dem uninspirierten Auftritt seines Teams ein wenig in Erklärungsnot. Beim klaren 0:3 hatte die Sbornaja nur in der Anfangsphase eine Chance, nach dem ersten Lukaku-Tor spielten die Belgier «dominant», wie es Tschertschessow ausdrückte. Auf die Frage, ob man gegen die am ersten Spieltag siegreichen Finnen am Mittwoch (15.00 Uhr) schon unter Druck stehe, antwortete der Chefcoach: «Es gibt keinen Druck.» Das Turnier sei «nicht nach dem ersten Spiel vorbei».