Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden hält schwere Stürze wie bei den Bahnrad-Europameisterschaften in München für normal.
«Das gehört zum Sport dazu, gerade zum Radsport. Wenn du auf die Bahn gehst, musst du akzeptieren, dass du hinfallen kannst», sagte der frühere Sprint-Weltmeister. Natürlich hoffe jeder, dass das nicht passiere und wenn, dass es glimpflich ausgehe. «Aber das gehört zum Radsport leider mal dazu. Du fährst eng nebeneinander, und wenn du nicht eng nebeneinander fährst, dann hast du auch immer weniger Chancen, dass du gewinnen kannst», erklärte der 46-Jährige.
Bei der EM auf dem Holzoval in der Messe München war es wiederholt zu Stürzen gekommen. Am Montag waren beim Punkterennen des Vierkampf-Wettbewerbes Omnium fünf Fahrerinnen miteinander kollidiert. Während Johanna Kitti Borissza (Ungarn), Emily Kay (Irland) und Maike van der Duin (Niederlande) kurz darauf die Bahn wieder selbstständig verlassen konnten, wurden die Griechin Argiro Milaki (30) und Hanna Solowej (30) aus Ukraine hinter einem Sichtschutz lange im Innenraum medizinisch versorgt.
Beiden Sportlerinnen wurde dabei ein Tropf angelegt, ehe sie auf Tragen aus der Halle und ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Griechin hat sich nach Angaben ihres Verbandes vom Dienstag eine Verletzung des Schulterblattes zugezogen, jedoch keine Brüche erlitten. Zudem hatte sie sich eine Platzwunde an der Augenbraue zugezogen. In der Heimat sollen weitere Untersuchungen stattfinden. Über Art und Schwere der Verletzung der Ukrainerin war zunächst weiterhin nichts bekannt.
Am Sonntag war die Italienerin Letizia Paternoster im Ausscheidungsfahren in einen Massensturz verwickelt. Die 23 Jahre alte Weltmeisterin in dieser Disziplin hatte dabei ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und sich einen dreifachen Bruch des rechten Schlüsselbeins zugezogen, der operiert werden sollte.