Ein Abschied von Erling Haaland und Robert Lewandowski würde den Fußball in Deutschland nach Meinung von Hans-Joachim Watzke hart treffen.
«Fehlende Stars sind eine große Gefahr für die Bundesliga», sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund und Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga in einem Interview der «Sport Bild» und ergänzte: «Wir müssen aufpassen und versuchen, viele der Stars, die wir noch haben, zu halten – was angesichts des großen finanziellen Drucks aus England schwierig ist», sagte Watzke.
Mit Bayern-Profi Lewandowski und Dortmund-Stürmer Haaland gebe es in der Bundesliga derzeit «zwei absolute Weltstars, die alle anderen überstrahlen – selbst Manuel Neuer oder Thomas Müller – und im Ausland am angesagtesten sind. Wenn sie irgendwann weggehen sollten, wird es natürlich noch schwieriger für Donata Hopfen und ihre Mitarbeiter», sagte Watzke. Hopfen ist Nachfolgerin von Christian Seifert an der Spitze der DFL und damit zuständig für die Vermarktung der Bundesliga.
Für Watzke geht es für die Bundesliga weniger darum, sich an den Summen in der englischen Premier League zu orientieren, sondern sich im Vergleich mit Italien und Frankreich gut zu positionieren und den Rückstand auf Spanien zu verkleinern.
Haaland-Zukunft bleibt offen
Zur Zukunft von Haaland bei Borussia Dortmund äußerte sich Watzke nicht konkret. «Wir wissen aktuell weder von Spieler-Seite etwas Konkretes, noch ist irgendjemand auf uns zugekommen», sagte Watzke. Er gestand aber ein, dass «wir finanziell nicht mithalten können, falls Manchester City kommt». Vertragsgespräche des FC Bayern München «sind nun wirklich nicht mein Thema. Ich habe keine Innensicht. Ich vermute aber, dass Robert am Ende des Tages bei Bayern bleiben wird.»
Gleichwohl hält Watzke einen Abschied des 21 Jahre alten international begehrten Torjägers für nicht unwahrscheinlich und kokettiert zudem mit den Möglichkeiten, die sich durch einen Verkauf Haalands ergeben würden. «Wenn Haaland geht, werden wir wieder ein neues Talent finden und zum Star entwickeln. Und auch der wird der Bundesliga dann guttun.»
Der BVB-Boss erinnerte dabei an die Abgänge von Lewandowski 2014 zu den Bayern und Pierre-Emerick Aubameyang 2018 zum FC Arsenal. In dem Zusammenhang verdeutlichte Watzke zudem, dass der wirtschaftliche Abstand zwischen dem FC Bayern und dem BVB wieder deutlich größer geworden ist. «Was man sich vor Augen halten muss: Der Abstand im Gehaltsvolumen zwischen dem Tabellenersten Bayern und dem Zweiten Dortmund beträgt mittlerweile wahrscheinlich mehr als 150 Millionen Euro. Und das ist damit größer als der Abstand zwischen uns und Greuther Fürth auf Platz 18.»