Die Schnellsten in Deutschland: «Sprint hat sich entwickelt»

Die Schnellsten in Deutschland: «Sprint hat sich entwickelt»

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung blickte Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper nur zu gerne Richtung WM. «Wir sind auf einer Reise, aber der Saisonhöhepunkt ist erst im August. Ich spüre, dass da was Ordentliches in der Pipeline ist», sagte die 26-Jährige nach ihrem Sieg über 100 Meter bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel. Die Weltmeisterschaften finden vom 19. bis 27. August in Budapest statt.

Nach WM-Rang drei mit der Staffel und zweimal Gold alleine und mit dem Quartett bei der EM in München im Vorjahr peilt Deutschlands Sportlerin des Jahres neue Top-Zeiten an. «Ich wäre gerne ein bisschen schneller gerannt», sagte sie nach 11,03 Sekunden im Finale in Kassel. Doch nach dem langen Tag sei das auch in Ordnung gewesen. Für das anvisierte WM-Finale wird sie sich aber steigern müssen. 

Staffel hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen

Im vergangenen Jahr jubelte Lückenkemper gleich zweimal mit der Staffel, die in diesem Jahr mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Lisa Mayer fällt verletzt für DM und WM aus, Alexandra Burghardt kämpfte mit Rückenbeschwerden, und Rebekka Haase hatte lange Probleme. «Sie hat die Probleme wieder im Griff. Sie konnte drei Rennen machen, die alle gut und alle schmerzfrei waren», berichtete Lückenkemper. «Ich glaube schon, dass wir das irgendwie schaffen, dass wir eine vernünftige Staffel zusammenkriegen.»

Darauf setzen auch die Männer, die im EM-Finale von München nicht ins Ziel gekommen waren. «Ich glaube, dass wir bei der WM zeigen können, dass auch wir Deutschen bei den Männern vielleicht auch ein Wörtchen mitreden können. Daran arbeiten wir alle», sagte der neue 100-Meter-Meister Yannick Wolf. Der Münchner blieb in 10,19 Sekunden nur drei Hundertstel über der Bestzeit. 

«Der deutsche Sprint hat sich in den letzten Jahren extrem entwickelt», sagte Wolf. «Das macht Bock, das ist auch geil für die Staffel. Ich denke, dass wir da auch ein Wörtchen mitreden können.» Für Julian Wagner (Thüringen/10,21) und Robin Ganter (Mannheim/10,28) blieben nur die Plätze zwei und drei.