Eisschnellläuferin Pechstein Neunte im Massenstart

Eisschnellläuferin Pechstein Neunte im Massenstart

Claudia Pechstein hat zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen in Peking ein Spitzenergebnis verpasst, sich aber sehr achtbar verabschiedet.

Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag belegte die Rekord-Olympionikin bei ihren achten Spielen im Massenstartrennen den neunten Platz. Gold holte die Niederländerin Irene Schouten, die ihren dritten Olympiasieg in Peking feierte, vor Ivanie Blondin aus Kanada und Francesca Lollobrigida aus Italien.

Pechstein konnte zwar auch nicht verhindern, dass die deutschen Eisschnellläufer zum dritten Mal nacheinander keine Medaille bei Winterspielen gewannen. Dennoch sorgte die älteste Teilnehmerin im Feld für das beste Ergebnis für die Frauen der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG). Insgesamt war Rang sieben von Patrick Beckert aus Erfurt über 10.000 Meter das einzige Top-Ten-Resultat für die deutschen Eisläufer.

Uhrig-Sturz im Halbfinale

In den Endlauf, wo sie einen Zwischensprint gewann, war Pechstein dank eines couragierten Rennens im Halbfinale eingezogen. Gut zwei Runden vor Schluss attackierte sie und erlief sich einen Vorsprung, von dem sie bis ins Ziel zehrte. Rang sieben im Klassement reichte zum Final-Einzug. Für Michelle Uhrig aus Berlin kam das Aus nach einem Sturz als Elfte im Halbfinale. Felix Rijhnen aus Frankfurt/Main hatte als 14. seines Halbfinales ebenfalls den Endlauf verpasst.

Pechstein hatte zuvor den Massenstart-Wettbewerb über 16 Runden mit Punktesprints als «ein Lotterie-Rennen» bezeichnet. «Manche sagen, im Massenstart ist immer eine Überraschung möglich. Das stimmt zwar, aber trotzdem bin ich Realist und sage, dass ich keine Olympia-Medaille mehr holen kann», hatte die Berlinerin erklärt.

In ihrer Karriere hatte Claudia Pechstein seit ihrem Olympia-Debüt 1992 in Albertville fünfmal Gold und je zweimal Silber und Bronze gewonnen. Zum Auftakt ihrer achten Winterspiele hatte Pechstein über 3000 Meter den 20. und letzten Platz belegt. Ob sie ihre Karriere nach Peking fortsetzen wird, hatte die 49-Jährige zuletzt offen gelassen. «Seit 2002 laufe ich von Olympia zu Olympia. Zuletzt auch von Jahr zu Jahr. Eisschnelllauf ist mein Leben. Sport ist mein Leben», betonte sie.

Belgier Swings holt Gold bei den Männern

Bei den Männern wurde Europameister Bart Swings Olympiasieger im Massenstart. Der 31 Jahre alte Belgier siegte dank eines starken Endspurts vor den beiden Südkoreanern Chung Jae Won und Lee Seung-Hoon. 2018 in Pyeongchang bei der Olympia-Premiere der Disziplin hatte Lee vor Swings gewonnen. Felix Rijhnen aus Frankfurt/Main war als 14. seines Halbfinales ausgeschieden. Um den Endlauf zu erreichen, hätte er unter die besten Acht kommen müssen.