Ermittlungen zu Verdacht der Handball-Spielmanipulation

Ermittlungen zu Verdacht der Handball-Spielmanipulation

Handballspiele in europäischen Wettbewerben aus den Jahren 2016 und 2017 auch mit Beteiligung deutscher Topvereine sind wegen Manipulationsverdacht untersucht worden.

Europas Handball-Verband bestätigte einen Medienbericht über den damaligen Verdacht der Spielmanipulation und teilte mit, dass polizeiliche Ermittlungen seiner Kenntnis nach bislang ergebnislos geblieben seien. Der dänische Fernsehsender TV2 hatte zuvor berichtet, das Unternehmen Sportradar habe Gerüchte über Unregelmäßigkeiten und verdächtiges Wettverhalten in den Wettbewerben untersucht. Die Ergebnisse wurden Ende 2018 an den Verband mit Sitz in Wien gemeldet.

Dem Medienbericht zufolge sollen acht Schiedsrichtergespanne zwischen 2016 und 2017 in insgesamt 26 Spielen – darunter auch Partien der deutschen Topvereine THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt – fragwürdige Entscheidungen getroffen haben. Zwei der Schiedsrichterpaare sind derzeit bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden im Einsatz.

«Spekulationen blieben nach der Untersuchung unbewiesen»

Die Europäische Handball-Föderation (EHF) erhielt den Bericht von Sportradar nach eigenen Angaben im Dezember 2018 und leitete die Ergebnisse an das österreichische Bundeskriminalamt weiter. «Nach Kenntnis der EHF haben diese polizeilichen Ermittlungen bisher zu keinem Ergebnis geführt und die Spekulationen blieben nach der Untersuchung unbewiesen», teilte der Verband mit. 

«Eigene Analysen der EHF zu den fraglichen Spielen unter sportlichen Gesichtspunkten ergaben seinerzeit keine Anhaltspunkte, die die Einleitung eines Verfahrens gerechtfertigt hätten», heißt es weiter. 

Auch Sportradar hatte laut EHF damals darauf hingewiesen, dass es keine Beweise für eine Manipulation von Spielen gebe. Die betroffenen Schiedsrichter wurden nach Angaben des Verbands nicht suspendiert, «da weder von Seiten der Polizei noch von Seiten der EHF gewichtige Gründe für solche Schritte vorliegen». 

Der Weltverband stützte am Sonntag das bisherige Vorgehen in der Causa. «Die Vorwürfe gegen die Schiedsrichter sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Anschuldigungen, deshalb gibt es auch keinen Grund für rechtliche Schritte», teilte die IHF auf Anfrage der ARD mit.