Ex-Weltmeisterin Angerer kritisiert DFB in «One Love»-Streit

Ex-Weltmeisterin Angerer kritisiert DFB in «One Love»-Streit

Im Streit um die «One Love»-Kapitänsbinde hat die ehemalige Nationaltorhüterin Nadine Angerer scharfe Kritik am DFB und Kapitän Manuel Neuer geäußert.

«Manuel Neuer und die Verantwortlichen beweisen, dass sie ihre Überzeugungen schnell über Bord werfen, sobald es brenzlig wird. Dass sich die FIFA gegen die Aktion wehrt, dürfte doch niemanden überrascht haben», schrieb die ehemalige Weltfußballerin und Weltmeisterin in ihrer Kolumne für «90min.de».

Natürlich sei es aus der Ferne schwer zu beurteilen, welche Sanktionen die FIFA hinter den Kulissen angedroht habe, schrieb die 44-Jährige. Fest stehe auch, dass die Spieler ihre großen sportlichen Ambitionen nicht gefährden wollten. «Mit aller gebotenen Vorsicht glaube ich trotzdem: Ich persönlich hätte in dieser Situation anders reagiert und wäre lieber abgereist, als mich selbst zu verleugnen», so Angerer.

Die «One-Love»-Armbinde war eine im September angekündigte gemeinsame Aktion mehrerer europäischer Teams, darunter Deutschland. Die bunte Kapitänsbinde sollte bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit stehen. Die FIFA kündigte dann aber am Montag an, das Tragen der Binde bei der WM in Katar zu sanktionieren. In Deutschland trafen viele Kommentare den DFB. Dem Verband wurde mitunter Einknicken vor der FIFA vorgeworfen, was die Offiziellen verneinten. WM-Gastgeber Katar steht wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik.