Gericht kippt Vorteile für internationale Sportverbände

Gericht kippt Vorteile für internationale Sportverbände

In Frankreich sind Pläne der Regierung von Präsident Emmanuel Macron für umfangreiche Steuerbefreiungen für internationale Sportverbände vom Verfassungsrat gekippt worden.

Das höchste Verwaltungsgericht des Landes urteilte vor dem Jahreswechsel, dass die im Haushaltsplan 2024 vorgesehenen Steuererleichterungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen. Zahlreiche Politiker hatten den Verfassungsrat angerufen, nachdem der Senat im November bereits sein Veto gegen die Steuererleichterungen eingelegt hatte. Diese sollten insbesondere den Fußball-Weltverband FIFA zu einem Umzug von Zürich nach Paris bewegen. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet.

2021 bereits hatte die FIFA eine Außenstelle im Pariser Palastbau Hôtel de la Marine eröffnet. Der Weltverband wurde 1904 in Paris gegründet und zog 1932 an seinen heutigen Hauptsitz in Zürich um. Offiziell will die FIFA in Frankreichs Hauptstadt ihre Verbindungen zur französischsprachigen Fußball-Welt, aber auch zu Institutionen wie der Unesco – der Kulturorganisation der Vereinten Nationen – verbessern. Ob mögliche Umzugsüberlegungen Bestand haben, auch wenn Frankreich nicht zu einem Steuerparadies für internationale Spitzenverbände wird, ist offen.

Präsident Macron hatte im Jahr der Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer das Land für Spitzenverbände attraktiv machen wollen. Geplant war, Verbände wie die FIFA von der Körperschaftsteuer und anderen Abgaben zu befreien. Mitarbeiter mit Wohnsitz in Frankreich sollten außerdem für fünf Jahre von der Einkommenssteuer befreit werden.