Initiative verzichtet auf DFB-Kandidatur: Jones interessiert

Initiative verzichtet auf DFB-Kandidatur: Jones interessiert

Während die frühere Nationalspielerin und Bundestrainerin Steffi Jones unter bestimmten Voraussetzungen eine Kandidatur als Präsidentin im DFB in Erwägung zieht, hat die Frauen-Initiative «Fußball kann mehr» um Almuth Schult zunächst auf eine Bewerbung verzichtet.

Das sagten die Mitbegründerinnen Katja Kraus und Almuth Schult der «Zeit». Das Ergebnis sei längst abgemacht, sagte Schult. Die Landes- und Regionalverbände des DFB hatten sich zuletzt öffentlich für Mittelrheins Fußballverbandspräsidenten Bernd Neuendorf ausgesprochen.

«Ich habe den Eindruck, dass sich nahezu 100 Prozent der Fußballinteressierten eine Erneuerung des DFB wünschen, 17 Verbandspräsidenten, allesamt Männer, aber entscheiden, dass alles so weitergehen soll wie bisher», sagte Kraus, die früher HSV-Vorstandsmitglied war.

Zuvor hatte Jones in der ARD Radio Recherche Sport erklärt, dass sie gern dabei wäre, wenn der DFB wirklich an einer Neuausrichtung interessiert sei, sich wirklich komplett von seinen Altlasten löse und da eben was Neues aufbauen wolle. «Dann könnte ich mir natürlich auch vorstellen, DFB-Präsidentin zu werden mit einem starken Team», sagte Jones.

Die 111-malige Nationalspielerin sammelte als Präsidentin des Organisationskomitees für die Fußball-WM der Frauen 2011 in Deutschland und als DFB-Direktorin für die Bereiche Frauen-, Mädchen- und Schulfußball Funktionärserfahrungen. Derzeit arbeitet die 48-Jährige in einer IT-Firma im Bereich Organisationsentwicklung.

Seit dem Rücktritt von DFB-Boss Fritz Keller wird der weltgrößte Sportfachverband interimsmäßig von den Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters geführt. Der bisherige Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga hat bereits seine Kandidatur angekündigt und steht neben Neuendorf am 11. März 2022 zur Wahl.

Sollte Jones tatsächlich antreten, würde sie vor allem dem Thema Gleichberechtigung große Aufmerksamkeit widmen. «Das ist etwas, was mich sehr wundert, denn der DFB hat es sogar in seiner Satzung stehen, lebt es aber nicht! Es ist beschämend», sagte sie über die momentane Situation.