Kein Sieg im neuen Jahr: Kovac muss in Wolfsburg gehen

Kein Sieg im neuen Jahr: Kovac muss in Wolfsburg gehen

Niko Kovac ist nicht mehr Trainer des VfL Wolfsburg. Nach einer mehrmonatigen sportlichen Krise trennte sich der Fußball-Bundesligist nach dem 1:3 gegen den FC Augsburg von dem früheren Meistercoach des FC Bayern München.

«Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren», wird Geschäftsführer Marcel Schäfer in einer Mitteilung des Clubs zitiert. Neben dem Chef- müssen auch die beiden Co-Trainer Robert Kovac und Aaron Briggs gehen. Als mögliche Kovac-Nachfolger spätestens für die neue Saison werden bereits seit Wochen Bo Svensson (zuletzt Mainz 05), Ralph Hasenhüttl (zuletzt FC Southampton) oder Matthias Jaissle (Al-Ahli) gehandelt.

Die Trennung von Kovac erfolgte nach nicht einmal zwei Jahren. Der 52-Jährige war 2022 nach Wolfsburg gekommen, um den Volkswagen-Club mindestens ins internationale Geschäft und im Idealfall sogar zu Titelgewinnen zu führen. Doch schon in seiner ersten Saison verspielte der VfL einen Europa-League-Platz am letzten Spieltag durch eine Heimniederlage gegen den Absteiger Hertha BSC. In dieser Spielzeit folgte dann ein regelrechter sportlicher Einbruch. Aktuell hat der Tabellen-14. nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Nur zwei Siege in den letzten 20 Ligaspielen

Im Jahr 2024 sind die Wolfsburger noch sieglos. Von den vergangenen 20 Ligaspielen gewannen sie nur zwei. Aus einem individuell gut besetzten und im Sommer für mehr als 70 Millionen Euro verstärkten Kader holte Kovac vor allem spielerisch zu wenig heraus. Die erhoffte sportliche Weiterentwicklung fand unter ihm nie statt. «Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen», sagte Kovac.

Dabei hatte der frühere Bundesliga-Profi und kroatische Nationaltrainer in Wolfsburg große Erwartungen geweckt. Mit Eintracht Frankfurt gewann er 2018 den DFB-Pokal, mit Bayern München ein Jahr später sogar das Double. Auch den französischen Spitzenclub AS Monaco führte er 2021 in die Qualifikation zur Champions League.

Doch seine fordernde und direkte Art führten bereits in München und Monaco zu Konflikten mit einigen Spielern. In Wolfsburg stand Kovac vor allem wegen seiner häufigen Wechsel von Spielsystem und Personal in der Kritik. Das verunsicherte zahlreiche Spieler und verhinderte, dass sich nach einem Umbruch im Sommer eine stabile Hierarchie in der Mannschaft bilden konnte.