Kugelstoßerin Ogunleye: Hautfarbe sagt nichts über Person

Kugelstoßerin Ogunleye: Hautfarbe sagt nichts über Person

Die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hat nach ihrer Silbermedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften über den Umgang mit erlebtem Rassismus und Mobbing gesprochen.

«Sehr, sehr gute Frage. Ich glaube, das Thema Rassismus und Mobbing hat mich viele Jahre begleitet. Aber ich glaube auch durch meinen Glauben zu wissen, ich bin gut so, wie ich bin. Ich bin geliebt, so wie ich bin. Mit Medaille und auch ohne Medaille bin ich wertvoll. Sei es mit einer hellen Hautfarbe oder dunkler Hautfarbe», sagte Ogunleye in der ARD-Sportschau.

Die 25-jährige Mannheimerin hatte bei den Titelkämpfen in Glasgow die erste deutsche Medaille bei einer Hallen-WM seit sechs Jahren gewonnen. Ab und an erlebe man Rassismus noch, sagte sie, aber die Hautfarbe sage nichts über sie als Person aus.

«Ich bin stolz, ein Mischling zu sein. Ich bin stolz, die Wurzeln in Nigeria zu haben. Mein Vater kommt aus Nigeria, meine Mutter ist Deutsche. Und ich bin selbst auch in Deutschland geboren. Ich komme aus der Pfalz, aus Bellheim», sagte Ogunleye, «und ich bin einfach mega glücklich, die Deutschlandflagge nach oben halten zu können und mein Land so zu repräsentieren, die mich auch unterstützen auf verschiedenste Art und Weise.» Sie sei einfach «unglaublich froh». 

Fünf Monate vor den Olympischen Spielen in Paris war Ogunleye mit der Bestweite von 19,57 Metern angetreten – und übertraf diese gleich im ersten Versuch auf 20,19 Meter deutlich. «Es stehen die Europameisterschaften in Rom an. Es stehen die Olympischen Spiele an», sagte die Kugelstoßerin. Erst einmal sei es wichtig, den WM-Erfolg sacken zu lassen und sich eine Pause zu gönnen.

Zahlreiche deutsche Athletinnen und Athleten um Olympiasiegerin Malaika Mihambo hatten die Weltmeisterschaften in Glasgow mit Blick auf den Olympia-Sommer ausgelassen.