Mitgliederrückgang im Vereinssport gestoppt

Mitgliederrückgang im Vereinssport gestoppt

Die Mitgliederrückgang im organisierten Sport infolge der Corona-Pandemie ist vorerst gestoppt worden. Aus der aktuellen Bestandserhebung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) geht hervor, dass Sportvereine sogar einen Mitgliederzuwachs von 46.672 Zugängen (0,17 Prozent) verzeichnet haben, wie es in einer Mitteilung des DOSB hieß.

Damit werde nach Ansicht des Dachverbandes deutlich, dass viele Vereine 2021 besser überstanden haben als noch das erste Corona-Jahr. 2020 hatte es noch einen Rückgang von 792.119 Mitgliedschaften (-2,85 Prozent) gegeben. Der finale Bestand zum Stichtag 1. Januar 2022 liege nun bei 27.059.091 Mitgliedern.

Trotz der leicht positiven Entwicklung bleibe das Niveau der Mitgliederzahlen jedoch «deutlich unter dem der Vor-Corona-Jahre», betonte der DOSB. Auffällig sei zudem der Trend, dass die Anzahl der eingetragenen Sportvereine weiter sinke. Seit 2014 gehen die Meldezahlen jährlich zurück und haben nun mit 86.895 Vereinen ihren neuerlichen Tiefstand erreicht. Damit gebe es schon länger mehr Vereinsschließungen oder Fusionen als Neugründungen. Es sei davon auszugehen, dass kleinere, rein ehrenamtlich geführte Vereine hiervon stärker betroffen seien als Großsportvereine, die über hauptamtliches Personal verfügten.

«Die aktuellen Zahlen machen Mut. Insbesondere, dass bei unseren Jüngsten – den Kindern bis sechs Jahren – die Zahlen durchweg wieder steigen, ist enorm wertvoll», erklärte DOSB-Vorstand Sportentwicklung Michaela Röhrbein. «Wenn wir jedoch wollen, dass dieser Trend anhält oder bestenfalls sogar zunimmt und sich über alle Altersklassen und Geschlechter hinwegsetzt, dann müssen wir die Sportvereine jetzt weiter stärken.»

Das vom Bund mit 25 Millionen Euro geförderte ReStart-Programm sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. «Leider macht aber die Energiekrise auch vor dem Sport nicht halt», sagte Röhrbein. Wenn die Menschen deshalb im Winter vor verschlossenen Sportstätten und Schwimmbädern stünden, helfe auch das beste Programm nichts, «dann wird sich der positive Trend sehr schnell wieder umkehren», so Röhrbein.