Overwatch League vor dem Aus? Teams sollen abstimmen

Overwatch League vor dem Aus? Teams sollen abstimmen

Die Zukunft der Overwatch League (OWL) ist ungewiss: Wie Betreiber Activision Blizzard in einem Geschäftsbericht mitteilte, sollen die Team-Eigentümer der Liga über eine neue Vereinbarung abstimmen, die über die Zukunft des E-Sport-Wettkampfs entscheiden wird.

Die Abstimmung soll nach Ende der laufenden Saison abgehalten werden. Der Bericht stellt auch Konsequenzen in Aussicht, sollte der Vereinbarung nicht zugestimmt werden: In dem Fall müsse Activision Blizzard den Teams jeweils 6 Millionen US-Dollar, insgesamt 114 Millionen US-Dollar, bezahlen.

20 Millionen für einen Liga-Slot

Die Liga-Slots hatten die Teams ursprünglich für zweistellige Millionenbeträge gekauft, je nach Einstiegszeit zwischen 20 und 35 Millionen US-Dollar. Allerdings hatte die OWL Berichten zufolge Anfang Juni noch ausstehende Zahlungen erlassen. «Sportsbusinessjournal.com» schätzte die erlassenen Gebühren auf 6 bis 7.5 Millionen US-Dollar pro Team.

Wie Wettkämpfe ab dem kommenden Jahr in Overwatch 2 aussehen könnten, ist noch unklar. OWL-Commissioner Sean Miller sagte in einem Interview mit «The Verge»: «Ich möchte insbesondere klarstellen: Overwatch bleibt auch im Jahr 2024 und darüber hinaus einem kompetetiven Ökosystem gegenüber verpflichtet. Und wir arbeiten daran, die globale Szene wiederzubeleben, und Spieler und Fans in den Vordergrund zu stellen.» Nähere Angaben zur Struktur der Liga 2024 machte er nicht.

Blizzard entlässt Angestellte im E-Sport-Team

Im März hatte Blizzard Berichten zufolge bereits 50 Angestellte aus dem E-Sport-Team entlassen. Activision Blizzard befindet sich darüber hinaus gerade in einem Übernahmeprozess durch Microsoft. Die Frist für den 69-Milliarden-Dollar-Deal wurde gerade verlängert. Die Übernahme könnte auch Auswirkungen auf die Unterstützung der von Activision Blizzard lizensierten oder betriebenen E-Sport-Wettkämpfe haben.

Die Overwatch League begann Ende 2017 mit einer großen Vision: Mit Teams, die an Städte gebunden waren, träumte Betreiber Blizzard von einer Art neuen NBA im E-Sport.

Doch Entscheidungen im Spiel-Balancing, dem Verkauf der Übertragungsrechte an Youtube sowie Prozesse über sexuelle Belästigung und Diskriminierung bei Activision Blizzard schadeten der Liga – sowohl bei Publikum als auch bei Sponsoren. Zuletzt hatte das chinesische Team Chengdu Hunters die Liga verlassen.