«Realistisch sein»: DLV nominiert 75 Athleten für WM

«Realistisch sein»: DLV nominiert 75 Athleten für WM

Der Deutsche Leichtathletik-Verband reist mit 75 Athletinnen und Athleten und gebremsten Erwartungen zu den Weltmeisterschaften nach Budapest.

Angeführt wird das Aufgebot für die WM vom 19. bis 27. August von den vier Europameistern Julian Weber (Speerwurf), Gina Lückenkemper (100 Meter), Konstanze Klosterhalfen (5000 Meter) und Niklas Kaul (Zehnkampf), teilte der DLV mit. Zudem wurden Kauls Mehrkampf-Kollege Leo Neugebauer und der 200-Meter-Läufer Joshua Hartmann nominiert, die mit deutschen Rekorden in diesem Jahr zu neuen Hoffnungsträgern avancierten. 

Zahlreiche Hochkaräter fehlen

Allerdings muss der DLV in Ungarns Hauptstadt auf eine Reihe prominenter Athleten und Athletinnen verzichten. Die zweimalige Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo fehlt ebenso wie die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer. Beide gehörten im Vorjahr zur Staffel, die bei der WM überraschend Bronze gewann und bei der EM den Titel holte.

Auch Ex-Weltmeister Johannes Vetter und Thomas Röhler, Olympiasieger von 2016 im Speerwurf, werden wie schon 2022 nicht starten. Rechtzeitig fit ist dagegen nach seinem Sturz vor zwei Wochen der EM-Zweite im Stabhochsprung, Bo Kanda Lita Baehre.

Nach dem «Wechselbad der Gefühle» in der Saison 2022 werde es nun ein Jahr vor den Olympischen Spielen darum gehen, «wieder im Weltmaßstab unsere Konkurrenzfähigkeit unter Beweis zu stellen», sagte DLV-Sportdirektor Jörg Bügner. Bei der WM 2022 hatte es mit zwei Medaillen so wenige wie noch nie für ein deutsches Team in der 39-jährigen Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften gegeben.

«Den Ausfall einer Ausnahmeathletin wie Malaika Mihambo können wir nicht kompensieren, auch in der Frauenstaffel brechen mit Alexandra Burghardt und Lisa Mayer wichtige Stützen weg», meinte Bügner. Cheftrainerin Annett Stein fürchtet, dass dies nicht ohne Folgen bleiben wird: «Dass wir nicht in allen Wettbewerben unsere stärksten Athleten an den Start schicken können, mindert natürlich unsere Erfolgschancen. Da müssen wir realistisch sein.»