Rehm kritisiert IOC: «Nutzt das schöne Image aus»

Rehm kritisiert IOC: «Nutzt das schöne Image aus»

Der dreimalige Paralympics-Sieger Markus Rehm hat nach dem Startverbot bei Olympia Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC) geübt.

«Da wurde eine Chance vergeben, ein Zeichen für Inklusion zu setzen», sagte Rehm der Deutschen Presse-Agentur: «Und das ist schade, weil sich das IOC und auch World Athletics das auf die Fahne geschrieben haben.»

Rehm beklagt eine Art Doppelmoral beim IOC. «Man lässt Prothesenträger die Nation ins Stadion führen, schön mit kurzer Hose, damit man die Prothese sieht. Man lässt Rollstuhlfahrer das olympische Feuer tragen. Man nutzt das schöne Image aus, das einem paralympische Athleten geben», sagte der Leverkusener: «Wenn es aber darum geht, dieses Image zu leben, scheint es zu viel des Guten zu sein. Dann ist es vorbei mit der Inklusion. Vor allem, wenn der Athlet, der das schöne Image geben könnte, genauso gut ist wie die olympischen Athleten.»

Gang zum Cas nicht erfolgreich

Der 32-Jährige hatte die Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Tokio deutlich erfüllt. Der DOSB meldete Rehm dem IOC als Mitglied für einen Start außerhalb der Wertung. Das IOC reichte den Fall weiter an den Leichtathletik-Weltverband. World Athletics erklärte Rehm für nicht startberechtigt. Der Gang zum Cas war danach nicht erfolgreich.

Gold ging bei Olympia mit 8,41 Metern an den Griechen Miltiadis Tentoglou. Rehm war bei seinem Para-Weltrekord im Juni 8,62 Meter gesprungen. Die Paralympics in Tokio beginnen am 24. August.