Schicks Comeback-Tor «für Kopf, Seele und Herz»

Schicks Comeback-Tor «für Kopf, Seele und Herz»

Der erste Weg von Patrik Schick führte zur Bank. Aber nicht etwa zu seinem Trainer Xabi Alonso oder einem der Kollegen, nein nach seinem erlösenden Comeback-Tor lief der tschechische Torjäger von Bayer Leverkusen schnurstracks auf Karl-Heinrich Dittmar zu.

Der Teamarzt hatte dem 27-Jährigen während der rund einjährigen Leidenszeit eng begleitet. Kurz darauf folgten alle Spieler und Schick versank in einer Jubeltraube.

«Es war sehr emotional, nach so langer Zeit mit dem Staff und den Spielern feiern zu können», sagte der 27-Jährige, nachdem er durch das Tor zum 2:0-Endstand beim schwedischen Pokalsieger BK Häcken (74.) seinen ersten Treffer nach 284 Tagen erzielt hatte. «Dass er getroffen hat, war wichtig für die Seele, für den Kopf und das Herz», sagte Sportchef Simon Rolfes. Und Alonso erklärte: «Das war ein wichtiger Schritt für ihn. Und ein schöner Moment für alle. Er hat viel kämpfen müssen, um wieder fit zu sein.»

Zwei gestoppte Comebacks

«Ich habe so lange nicht gespielt. Es ist nicht einfach, nach so einer langen Verletzung zurückzukommen», sagte Schick, der in der Saison 21/22 mit 24 Toren noch zweitbester Bundesliga-Torschütze war: «Einmal war ich schon zurückgekommen, dann gab es wieder Probleme. Deshalb bin ich sehr glücklich, ein Tor geschossen zu haben. Jetzt geht es weiter.»

Streng genommen hat Schick sogar zwei gestoppte Comebacks hinter sich. Nachdem er von Anfang November bis Mitte Februar ausgefallen war, war die Saison dann nach sechs Einwechslungen für ihn beendet. Nach seiner Zwei-Spiele-Rückkehr im Oktober stand er wieder für fünf Pflichtspiele nicht im Kader. Bis zum Donnerstag im fünften Europa-League-Gruppenspiel im altehrwürdigen Stadion Ullevi von Göteborg bei Schneeregen und minus zwei Grad. In der 63. Minute kam Schick, elf Minuten später traf er.

Diesmal soll das Comeback nachhaltig sein

«Er hat das Torjäger-Gen im Blut. Das hat man ja auch gesehen, er war direkt zur Stelle», sagt Rolfes: «Er wird noch ein ganz, ganz wichtiger Spieler werden in dieser Saison.» Vor allem direkt nach der Winterpause, wenn der in die Bresche gesprungene Torjäger Victor Boniface mit Nigeria beim Afrika-Cup spielt.

Durch den Sieg in Schweden ist der Bundesliga-Tabellenführer, der 18 von 19 Pflichtspielen gewonnen hat, nun auch das einzige Europa-League-Team mit perfekter Ausbeute von fünf Siegen. Bis Donnerstag hatte Schick noch kaum dazu beitragen können. Doch diesmal soll das Comeback nachhaltig sein.