Spaniens Kapitän Busquets positiv auf Coronavirus getestet

Spaniens Kapitän Busquets positiv auf Coronavirus getestet

Spanische Zeitungen skizzierten schon mal das Schreckensszenario: 0:3 am Grünen Tisch zum Auftakt der Fußball-EM.

Kein Tor, kein Punkt, erst gar kein Spiel gegen Schweden um RB Leipzigs Mittelfeldgenius Emil Forsberg. Der Corona-Fall von Kapitän Sergio Busquets hat den Europameister von 2008 und 2012 sowie Weltmeister von 2010 in tiefe Sorge versetzt, die eigentliche Generalprobe an diesem Dienstag fällt aus.

Statt der A-Nationalmannschaft tritt die U21 gegen Litauen an. Und selbst Titelverteidiger Portugal, Gruppengegner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, bekommt die Konsequenzen des positiven Befundes zu spüren.

Folgen auch für Portugal?

Die Sportzeitung «As» berichtete sogar von einer angeblichen Quarantäne. Weder die UEFA, noch der portugiesische Verband bestätigten das aber am Montag. Der Kontinentalverband verwies auf die Mitteilung der Spanier zu Busquets vom späten Sonntagabend, auf die Ausnahmeregelungen, durch die Spieler neu benannt werden dürfen und eines der Hygiene-Protokolle. Der portugiesische Verband wies daraufhin, dass die Spieler um Superstar Cristiano Ronaldo nach einem freien Tag am Montag wieder zurückkehren würden.

Am vergangenen Freitag hatten Spanien und Portugal ein Testspiel in Madrid bestritten. Busquets, der anstelle des nicht nominierten spanischen Rekordnationalspielers Sergio Ramos die Mannschaft als Kapitän anführte, hatte beim 0:0 eine gute Stunde gespielt.

Die Portugiesen versammelten sich wieder in der Cidade de Futebol in Oeiras im Westen von Lissabon, um am späten Nachmittag zu trainieren und sich auf das letzte Testspiel vor dem EM-Start an diesem Mittwoch gegen Israel vorzubereiten. Im Nordwesten Madrids hieß es dagegen: Antreten zum nächsten PCR-Test.

Das Training wurde laut Verband zunächst personalisiert durchgeführt, Details zum genauen Prozedere gab es nicht. Die engsten Kontakte von Busquets wurden wie der Profi des FC Barcelona selbst isoliert. Laut «Mundo Deportivo» war der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler am Montag schon wieder zuhause. Dem Bericht zufolge soll er keine Symptome zeigen.

«Spanischer Alptraum»

Gegen Schweden am Montag in Sevilla wird er fehlen, ein Einsatz am Samstag kommender Woche in Andalusien gegen Polen scheint praktisch auch ausgeschlossen. Bliebe noch das letzte Gruppenspiel gegen die Slowakei am 23. Juni. Neuer Kapitän soll nun Jordi Alba sein.

«Spanischer Alptraum», schrieb am Montag umgehend die schwedische Zeitung «Aftonbladet». Laut Kapitän Janne Andersson ändert der Corona-Fall beim Auftaktgegner aber nichts an der Vorbereitung der Skandinavier, wie er laut «Fotbollskanalen» versicherte.

Inwiefern die Portugiesen neben den Sorgen um mögliche eigene positive Befunde nach den Begegnungen mit Busquets auf dem Platz am Freitagabend beeinträchtigt werden in ihrer Vorbereitung, blieb zunächst etwas unklar. Jegliche Informationen bezüglich medizinischer Fragen würden über die offiziellen Kanäle erfolgen, teilte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag auf Nachfrage mit.

Ohnehin wird auch diese EM-Endrunde, die wegen der Corona-Pandemie von 2020 um ein Jahr verschoben wurde, in einer eigenen Blase mit strengen Sicherheits- und Hygienekonzepten stattfinden. Sollte es zu einem oder mehreren positiven Corona-Befunden kommen, kann solange gespielt werden, wie eine Mannschaft 13 Spieler, darunter einen Torwart, aufbieten kann, die negativ sind. Dazu können Spieler zusätzlich berufen werden, für sie müssen andere aus dem ursprünglichen Kader gestrichen werden.

Von Jens Marx und Martin Moravec, dpa