Wer folgt den Warriors? Die wichtigsten Fragen zum NBA-Start

Wer folgt den Warriors? Die wichtigsten Fragen zum NBA-Start

In der Nacht zum Mittwoch (1.30 Uhr und 4.00 Uhr) beginnt die 77. Spielzeit der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA.

Finalist Boston Celtics empfängt zunächst Mitfavorit Philadelphia 76ers, danach spielt Meister Golden State Warriors gegen die Los Angeles Lakers um LeBron James – Deutschlands Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder, der wieder bei den Lakers spielt, verpasst den Start dagegen wegen einer Daumenverletzung. Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen zum Start der Spielzeit.

Wer ist Favorit auf die Meisterschaft?

Das ist in dieser Saison schwierig zu beantworten. Meister Golden State gilt bei den Buchmachern als Favorit, aber bei Weitem nicht so deutlich wie in früheren Jahren. Die NBA ist offen wie lange nicht mehr. Auch die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo, die Brooklyn Nets um Kevin Durant und Vorjahresfinalist Boston mit einem starken Kollektiv zählen zum engsten Kreis der Titelanwärter. Im Westen werden neben den Warriors auch die Los Angeles Clippers und Hauptrundensieger Phoenix Suns hoch gehandelt.

Wie gut ist der Titelverteidiger aus San Francisco?

Steph Curry, Jordan Poole, Klay Thompson, Andrew Wiggins, Daymond Green – all die zentralen Spieler auf dem Weg zum Titel in der vergangenen Saison sind noch immer bei den Golden State Warriors. Ein Faustschlag von Green gegen Poole während eines Trainings in der Vorbereitung hat die Mannschaft und das Umfeld aber ganz schön durchgerüttelt. Trainer Steve Kerr sprach von der größten Krise seiner Amtszeit. Offiziell ist alles ausgeräumt und Green mit einer Strafe belegt worden. Ob hinter den Kulissen aber tatsächlich alle Wogen geglättet sind, muss sich erst zeigen. 

Wer sind die großen Stars?

Der Grieche Antetokounmpo, Dallas-Mavericks-Star Luka Doncic und der letztjährige MVP (wertvollster Spieler) Nikola Jokic von den Denver Nuggets gelten aktuell als große Stars der Liga. Alle drei waren im September bei der EM aktiv, blieben allerdings im Gegensatz zu den mit Bronze dekorierten Gastgebern aus Deutschland ohne Medaille. Auch die drei Routiniers Durant, James und Warriors-Spielmacher Curry zählen noch immer zu den Aushängeschildern der Liga.

Welche Rolle spielen die deutschen NBA-Profis?

Kein Spieler aus Deutschland ist so wichtig für sein Team wie Franz Wagner für die Orlando Magic – und das in seiner erst zweiten NBA-Saison. Die starke EM und Bronze mit Deutschland haben seinen Ruf noch verbessert. Als Stammspieler in die Saison gehen auch Isaiah Hartenstein bei den New York Knicks und Maxi Kleber bei den Dallas Mavericks, die mit dem Würzburger zu den Teams zählen, denen der Titel zugetraut wird. Daniel Theis hat bei den Indiana Pacers wohl keine echte Perspektive, das Team ist im Umbruch, setzt auf junge Spieler und will einen der teuersten Profis im Kader gerne an eine andere Mannschaft abgeben.

Moritz Wagner verpasste wegen einer Verletzung am Knöchel den Sprung in den Kader der Magic und muss sich erst wieder zurückarbeiten. Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder verpasst den Saisonstart ebenfalls wegen einer Verletzung,  steht aber dennoch im Kader der Los Angeles Lakers und will bei seinem zweiten Versuch für den NBA-Rekordmeister seinen Ruf ebenso aufpolieren, wie ihm das im Sommer für das deutsche Team und bei den deutschen Fans gelungen war. 

Spielt LeBron James immer noch?

Ja, der viermalige NBA-Champion geht in seine 19. Spielzeit. Ob es mit den Lakers nach 2020 nochmal für den großen Wurf reicht, darf aber bezweifelt werden. Der 37-Jährige hat in der jüngeren Vergangenheit selbst ein Stück weit nachgelassen. James könnte sich trotzdem in dieser Saison in den NBA-Geschichtsbüchern verewigen. Mit 37 062 Punkten hat er Platz zwei im ewigen Ranking schon übernommen. Zum Führenden Kareem Abdul-Jabbar (38 387 Zähler) fehlen noch 1325 Punkte. Kann James in 70 Spielen auflaufen, würden schon 19 Zähler pro Spiel reichen, um die Spitze zu übernehmen – selbst ohne Playoffs. In der vergangenen Saison hatte er 30,3 Punkte pro Partie erzielt.

Maximilian Haupt und Patrick Reichardt, dpa