Legenden-Freitag: Diego Maradona

Legenden-Freitag: Diego Maradona

Diego Maradona, der argentinische Sportler zählt als einer der besten Spieler der Geschichte zu den “Legenden des Weltfußballs”; in seiner Heimat avancierte er zum Nationalheld. Ein Rückblick auf seine Karriere. 

Erster Auftritt im Profibereich

Diego Armando Maradona wurde 1960 in Villa Fiorito, einer Siedlung am Rand von Buenos Aires geboren. Schon früh wird das Talent vom Erstligisten Argentinos Juniors erkannt. Mit 15 Jahren debütierte Maradona in der höchsten Liga Argentiniens. Die lokalen Medien rufen ihn zum neuen Pelé aus und vergleichen ihn mit dem brasilianischen Wunderspieler. 

Vereinsebene

Im Februar 1981 bezahlen die Boca Juniors an die Argentinos Juniors umgerechnet drei Millionen D-Mark für Maradona. Mit dem wohl bekanntesten Verein Argentiniens feierte er 1982 den Meistertitel. In 40 Spielen erzielte er für die Boca Juniors 28 Tore. 

Kurz vor der WM 1982 in Spanien gibt der Argentinier seinen Wechsel zum spanischen Traditionsklub FC Barcelona bekannt. Dieser überweist die damalige Rekordablösesumme von elf Millionen D-Mark nach Argentinien. Doch Maradonas Erfolge mit Barcelona fallen eher bescheiden aus: spanischer Cup-Sieger, Ligacup-Sieger, Supercup-Sieger, alles 1983. So richtig glücklich wird er bei den Katalanen aber nicht. 

So wechselt er 1984 vom FC Barcelona in die Serie A zur SSC Napoli. Die umgerechnet 24 Millionen D-Mark Ablösesumme sind damals ein Rekord. Zum Empfang des Superstars im Stadion San Paolo kommen über 70.000 Fans. 1987 und 1990 wird Maradona mit Napoli italienischer Meister, es sind die einzigen beiden Meistertitel der Klubgeschichte. 1989 gewinnt er außerdem den Uefa-Cup. Doch die Gerüchteküche um den Superstar brodelt in der süditalienischen Stadt, von Drogenkonsum, Nähe zur Mafia und Steuerbetrug ist die Rede. Die Verstrickungen zehren psychisch an Maradona und er will Napoli verlassen, doch die Klubbosse lassen ihn nicht. 

Im Frühjahr 1991 wird ihm bei einer Dopingprobe Kokainkonsum nachgewiesen. Daraufhin verlässt Maradona Neapel. Im Sommer 1992 wagt er einen Neuanfang beim FC Sevilla. Doch er ist nicht mehr der Spieler, der er mal war. 

Bereits 1993 wechselte er vom FC Sevilla in die Heimat nach Argentinien zu den Newell’s Old Boys. Wegen Verletzungen und des schwierigen Verhältnisses zum Trainer verlässt er den Klub aus Rosario nach nur fünf Spielen. 1995 schließt sich Maradona erneut den Boca Juniors an. Im August 1997 wird bei ihm in einer Dopingkontrolle erneut Kokain nachgewiesen. Maradona wird gesperrt und die Spielerkarriere ist zu Ende.     

Nationalmannschaft

Am 27. Februar 1977 debütierte Maradona beim 5:1 gegen Ungarn mit 16 Jahren im argentinischen A-Nationalteam. 1982 ist es dann soweit: Maradona nimmt mit dem A-Team an seiner ersten Weltmeisterschaft teil, scheidet aber mit Argentinien in der 2. Finalrunde aus. 

In seiner Karriere absolviert Maradona 91 Länderspiele, ihm gelingen dabei 34 Tore. Das bekannteste davon erzielt er am 22. Juni 1986 im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt. In der 51. Minute des Viertelfinals gegen England boxt Maradona im Springen den Flankenball über den herausstürzenden englischen Torhüter Peter Shilton zum 1:0 ins Netz – ein Handspiel und ein erschlichenes Tor par excellence. Die blitzschnell ausgeführte Tat entgeht dem Schiedsrichter und es steht 1:0 für Argentinien. Am Ende sind die Südamerikaner dank einem weiteren, dann aber regelkonformen und phantastischen Maradona-Tor 2:1-Sieger und gewinnen später zum zweiten Mal nach 1978 den WM-Titel. Maradona begründet seinen irregulären Treffer mit der “Hand Gottes”, die das Tor zustande gebracht habe.

1994 bestreitet Maradona in den USA die letzte Weltmeisterschaft als Spieler. An jener WM wird Maradona bei einer Dopingprobe eine verbotene Substanz (Ephedrin) nachgewiesen.  

Tiefpunkt

In einer von Höhen- und Tiefpunkten geprägten Karriere, war Maradonas tiefster Tiefpunkt 1994 bei der WM in der USA. Dort erlebte der Weltfußball den wohl spektakulärsten Dopingfall der Turnier-Geschichte. 

Am 25. Juni wurde Diego Armando Maradona, der größte Fußballer seiner Generation, nach dem 2:1 im Spiel zwischen Argentinien und Nigeria im Foxboro Stadium zur Probe gebeten. 

Sechs Stunden vor Argentiniens drittem Gruppenspiel am 30. Juni gegen Bulgarien gab der Weltverband FIFA auf einer Pressekonferenz bekannt, dass im Urin des Weltmeister-Kapitäns von 1986 fünf verschiedene Formen der leistungssteigernden Substanz Ephedrin nachgewiesen wurden. 

Maradona wurde nach einem chaotischen Testverfahren sowie einem seltsamen Dialog zwischen dem Weltverband FIFA und dem argentinischen Verband AFA von der WM ausgeschlossen. 

Am 25. November 2020 starb Maradona an einem Herzinfarkt.